Kirchengemeinde Untersteinach: Singen und Beten in der Natur
Autor: Katrin Geyer
Untersteinach, Mittwoch, 17. April 2019
Die Untersteinacher Kirchengemeinde lädt zu einem Osterspaziergang ein. Damit soll der alte Brauch des Emmaus-Gangs wiederbelebt werden.
Still und friedlich ist es an diesem Vormittag am Ufer der Steinach. Das Wasser plätschert, die Vögel singen. Man sollte einfach ein paar Minuten stehenbleiben, schweigen, lauschen.
Genau dazu will die Kirchengemeinde Untersteinach animieren und lässt am Ostermontag eine alte Tradition wieder aufleben: Den Emmaus-Gang. In vielen Gemeinden wird dieser Brauch gepflegt (siehe Artikel "Emmaus-Gang: der biblische Hintergrund"). Die Auferstehung ist dabei das große Thema. Aber auch das Wiedererwachen der Natur nach einem langen Winter.
"Wir wollen die Menschen dazu bringen, einmal ganz bewusst auf die Geräusche der Natur zu hören", sagt Bärbel Zeller, Lektorin in der evangelischen Kirchengemeinde St. Oswald, die gemeinsam mit Pfarrer Martin Fleischmann (Guttenberg) den Spaziergang am Ostermontag organisiert.
Ein frühlingshafter Spaziergang soll das werden, sagen beide, abseits der Straße im Tal der Steinach. Von der Christuskirche in Stadtsteinach zur Kirche St. Oswald in Untersteinach soll der Spaziergang führen, der so angelegt ist, dass die ganze Familie mitgehen kann.
Unterwegs werden die Spaziergänger immer wieder Halt machen, werden singen, beten - oder einfach schweigen.
"Unser Spaziergang ist kein Gottesdienst im eigentlichen Sinn", sagt Pfarrer Martin Fleischmann. "Wir wollen Bewusstsein wecken für die Natur und zur Achtsamkeit der Natur gegenüber anregen."
Nach rund eineinhalb Stunden Spaziergang soll dann in der Untersteinacher Kirche gemeinsam das Abendmahl gefeiert werden. Und wer mag, kann auch noch im Kantorat zu Mittag essen.