Kirchen zeigen Flagge: Kleine Kerzen für ein großes Ziel
Autor: Katrin Geyer
Kulmbach, Freitag, 08. November 2019
Mit "Lichter gegen Hass" soll am kommenden Sonntag ein Zeichen für Frieden und gegen Hetze und Gewalt gesetzt werden.
Eine Demonstration für den Frieden soll die Aktion "Lichter gegen Hass" am kommenden Sonntag werden. Einer der Initiatoren ist Stefan Ludwig, der Geschäftsführer der Evangelischen Jugend Kulmbach. Er erläutert im Interview, warum diese Aktion nötig ist.
"Lichter gegen Hass": Was muss man sich darunter genau vorstellen? Stefan Ludwig: Wir wollen gemeinsam ein Zeichen für (sozialen) Frieden setzen. Ganz konkret wollen wir mit möglichst vielen Menschen ein Licht des Friedens entzünden, das von Person zu Person weitergegeben wird. Am Ende haben wir hoffentlich mehrere hundert kleine Lichter, die als Symbol und als Zeichen für mehr Mitmenschlichkeit und Liebe angesehen werden können.
Wie kam es zu der Idee, eine solche Veranstaltung auf die Beine zu stellen? Die Tendenz, dass immer mehr Hass, Respektlosigkeit, Feindschaft und Hetze in unserer Gesellschaft Einzug halten, ist leider nicht neu. Bisher wurde das immer mehr oder weniger so hingenommen. Aber die Tatsache, dass sich immer mehr Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Hass und Hetze gegenüber anders Denkenden breit macht, hat uns zu der Einsicht gebracht, dass wir hier ein Gegenzeichen setzen müssen. Natürlich spielt der Anschlag in Halle vor wenigen Wochen auch eine nicht unerhebliche Rolle. Schnell kam dann die Idee auf, auch hier in Kulmbach ein Zeichen des Friedens, der Nächstenliebe, der gegenseitigen Achtung und der Toleranz zu setzen.
Wer ist Veranstalter? Veranstaltet wird diese Friedensaktion vom evangelisch-lutherischen Dekanatsbezirk Kulmbach und dem katholischen Seelsorgebereich Kulmbach, jeweils zusammen mit den beiden Jugendverbänden, der evangelischen und der katholischen Jugend.
Jedoch verstehen wir uns als Kirche nicht als exklusive Vermittler dieser Botschaft. Vielmehr sollten sich alle anwesenden Personen als Veranstalter verstehen, die durch diese Aktion ihre Meinung und ihr Statement nach außen tragen.
Was ist geplant? Die Aktion beginnt um 17 Uhr in der Kirche "Unsere Liebe Frau". Hier wird es eine Begrüßung, eine kleine Andacht und einige persönliche Statements geben.