Mit Heiner Beyer sitzt ein im Landkreis bekannter Organist und Chorleiter am Instrument. Er verleiht dem Gottesdienst mit seinem Spiel eine ganz besondere Note. Wo sonst kann man beim Abendmahl modernere Kirchenlieder hören, teils leicht  beschwingt im Walzertakt verpackt? Ein außergewöhnlicher Aspekt, der die Zusammenkunft kurzweiliger macht und ein wenig an Kaffeehausmusik erinnert.
3. Lesungen
Die Lesung nimmt eine Lektorin vor. Sie trägt  "Das Gleichnis vom verlorenen Sohn" ruhig und gut verständlich vor, verzichtet auf dramaturgische Elemente. 
  
  
  
  
  
    
    
    4. Predigt
Wie ein roter Faden zieht sich "der verlorene Sohn" durch den Gottesdienst. Pfarrer Martin Fleischmann  gelingt es, die Beziehung zwischen Vater, Söhnen und Brüdern von allen Seiten zu beleuchten. In seinem sehr lebensnahen Vortrag, in dem sich jeder wiederfinden kann, zeigt er, dass es immer verschiedene Sichtweisen gibt, die die Handlung und Entscheidungen von Menschen nachvollziehbar machen. Durch seine bildreiche Sprache schafft  es der Pfarrer, das Geschehen in die heutige Zeit zu übertragen. Sein fränkischer Zungenschlag verleiht der Predigt besonderen Charme. Als junger Pfarrer könnte er  seine Botschaft sogar noch lockerer vermitteln. Diese Freiheit hätte er.
5. Kommunion/Abendmahl
Das Abendmahl wird ganz traditionell zelebriert. Es gibt nur wenig Besonderheiten: Statt Rotwein, der das Blut Jesu Christi verkörpert, wird Weißwein gereicht. Und der ist leider etwas warm. Die Gläubigen, die das Abendmahl  empfangen, müssen nicht zwangsläufig vom Kelch trinken, sondern haben die Möglichkeit, die Hostien  in den Wein zu tauchen. Aus hygienischen Gründe eine angenehme Alternative. Die Verbeugung der Herren und der Knicks der Damen als Ehrerweisung Christus zum Abschluss der Darreichung  ist in anderen Gotteshäusern oftmals nicht mehr üblich, in Untersteinach dagegen eine Selbstverständlichkeit und eine sehr schöne Geste.  
6. Segen
Pfarrer Fleischmann spricht den aronitischen Segen und verabschiedet die Gemeinde persönlich am Ausgang per Handschlag. Zuvor hat er die  Gläubigen zum Kirchencafé eingeladen.
7. Ambiente
Der Innenraum wirkt nicht nur ob seiner Größe sehr heimelig. Die beigen Farbtöne sorgen für eine warme Atmosphäre in dem etwa 380 Gläubige fassenden Kirchenraum. Die dicken Mauern der ehemaligen Wehrkirche vermitteln schon beim Betreten ein Gefühl der Sicherheit. Die Kombination  aus schlichter Ausstattung und    gotischen Elementen  ist  etwas außergewöhnlich.
8.  Kirchenbänke
Das Sitzen ist relativ angenehm. Auf allen Bänken befinden sich weiche Auflagen. Trotz der geraden Rücklehnen wird es nicht unbequem. Die Beinfreiheit ist  mehr als ausreichend. Auf den Kniebänken gibt es dagegen keine Auflagen, sie dienen eher als Fußschemel. Knien musste sich im Gottesdienst ohnehin niemand. Der Blick auf den Altar und die Kanzel ist gut möglich und schafft Nähe.
9. Beleuchtung
e nach Sitzplatz sind die Lichtverhältnisse unterschiedlich. Durch die klaren Sprossenfenster dringt an vielen Stellen ausreichend Helligkeit in das Gotteshaus. Zusätzlich sorgen Lampen für eine dezente Beleuchtung. Wer sich aber an einem ungünstigen Platz gesetzt hat, der hat Schwierigkeiten, die Texte aus dem Gesangbuch einwandfrei lesen zu können.
10. Sinne Schon beim Betreten des Kirchenensembles wird man angenehm überrascht: Das ganze Gelände, auf dem sich auf engstem Raum Kirche, Friedhof, Pfarrhaus, Kantorat  und Kriegerdenkmal befinden, kann man ohne Frage als Kleinod bezeichnen. Auf das Gelände gelangt man durch einen Torbogen, eine Mauer vermittelt Schutz.  Die Bepflanzung im Außenbereich ist stimmig. Man findet schnell zur  Ruhe. Dieses Gefühl setzt sich im Kircheninneren fort. 
Warum ein Gottesdiensttest?
Die Ergebnisse unserer Gottesdiensttests, das wissen wir, sind rein subjektiv. Warum dann dieser  Test? Weil wir glauben, dass es eine Diskussionsbasis braucht, um  Kirche und  Bürger  wieder näher zusammenzubringen.  Und weil wir denken, dass Kirche und Glaube nicht weiter auseinanderdriften sollten. 
 Wir freuen uns deshalb auf den Dialog mit Kirchenvertretern, Gläubigen und allen Menschen, die uns ihre Meinung zu diesem wichtigen Thema mitteilen wollen. Schreiben Sie uns:  redaktion@infranken.de
Zum Abschluss der Testserie werden unsere beiden Experten   Martin Stuflesser und Martin Nicol am 1. November Bilanz ziehen. 
Alle Tests werden  auf unserem  Internetportal unter www.infranken.de/gottesdiensttest gesammelt. 
Alle Berichte unserer Serie finden Sie auf unserer Übersichtsseite zum Gottesdiensttest. Dort finden Sie auch ausführliche Infos.