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Kindertagesstätte Fölschnitz: Kommt nun doch der Neubau?


Autor: Werner Reißaus

Ködnitz, Dienstag, 21. April 2020

Der neue Ködnitzer Gemeinderat will die beschlossene Generalsanierung der Kita in Fölschnitz noch einmal überdenken.
Der künftige Ködnitzer Gemeinderat will sich mit dem Kirchenvorstand Untersteinach nochmals darüber unterhalten, ob die Kindertagesstätte wirklich saniert wird oder doch ein Neubau die bessere Variante wäre.  Foto: Werner Reißaus


Die Sanierung der Kita "Am Schroth" in Fölschnitz stand zwar gar nicht auf der Tagesordnung, sorgte jedoch am Montagabend am Ende der letzten Sitzung in dieser Amtsperiode nochmals für gehörigen Gesprächsbedarf. Am Ende verständigte sich das Gremium darauf, nochmals ein Gespräch zwischen dem Untersteinacher Kirchenvorstand und dem künftigen Gemeinderat zu suchen. Dabei soll die Frage im Mittelpunkt stehen, ob es bei der Generalsanierung bleiben soll oder nicht doch ein Neubau die bessere Lösung wäre.

Bürgermeister Stephan Heckel-Michel (CSU) hatte wegen der Corona-Pandemie in den Saal der Fölschnitzer SKC-Sportstätte eingeladen, wo der notwendige Sicherheitsabstand gegeben war. Am Schluss der Sitzung ging er auf die jüngsten Gespräche seiner designierten Nachfolgerin Anita Sack (FW) mit Pfarrer Wolfgang Oertel von der evangelischen Kirchengemeinde Untersteinach sowie auf die Umfrage ein, die er mit Blick auf die Zukunft der Kindertagesstätte durchgeführt hatte.

Es muss etwas passieren

Sowohl Kirchenvorstand als auch Gemeinderat hätte eigentlich alle Beschlüsse zur Generalsanierung der Kita bereits gefasst, so Hecke-Michel. Er habe nun die Einschätzung der Gemeinderäte abfragen wollen, ob sie zu dieser Entscheidung stehen oder doch für einen Neubau seien.

"Das Ergebnis war, dass sich die wenigsten Gemeinderäte eindeutig für eine der beiden Möglichkeiten ausgesprochen hatten." Einigkeit habe aber dahingehend bestanden, dass mit der Kita in Fölschnitz baulich etwas passieren muss.

Nicht ohne die Kirchengemeinde

Im Klaren war man sich laut Bürgermeister auch, dass weder eine Generalsanierung noch ein Neubau ohne die Kirchengemeinde Untersteinach zu schultern sind. "Ich bin dankbar, dass der Kirchenvorstand nach über 40 Jahren die Generalsanierung auf den Weg gebracht hat. Wir warten nur noch auf den Förderbescheid der Regierung von Oberfranken. Ein Hinauszögern ist nicht zielführend. Ich stehe hinter der Generalsanierung, weil ich auch die Kosten sehe."

Aktuell stehen für die Generalsanierung Kosten von 1,9 Millionen Euro im Raum, ein Neubau würde wohl 2,4 Millionen Euro verschlingen. Heckel-Michel geht derzeit davon aus, dass der Kostenanteil der Gemeinde Ködnitz bei einer Generalsanierung bei rund 950 000 Euro liegen würde, bei einem Neubau dagegen bei 1,8 Millionen Euro.

Antrag bleibt zunächst bestehen

Anita Sack sprach von einer eine weitreichenden Entscheidung: "Deshalb ist es außerordentlich wichtig, dass sich der neue Gemeinderat nochmals mit der Thematik befasst, um dann auf aktuellem Stand eine Entscheidung zu treffen." Dabei müssen nach den Worten der künftigen Bürgermeisterin beide Möglichkeiten samt der Kostenkalkulationen auf den Ratstisch.

"Unser Antrag auf Generalsanierung bleibt bestehen, zeitgleich kann die Regierung aber auch den Neubau prüfen", sagte Sack. Sie sprach sich ferner dafür aus, dass die Kita in der Bau- und Betriebsträgerschaft der Kirchengemeinde Untersteinach bleibt. Zeitgleich sollten passende Übergangslösungen geprüft werden.

Attraktives Angebot im Sinn

In einer gemeinsamen Sitzung mit Kirchenvorstand und Gemeinderat sollte nochmals ein Gedankenaustausch stattfinden und dann eine Entscheidung getroffen werden: "Wir planen eine Kindertagesstätte für die nächsten 30 Jahre. Es ist ein großes und sehr wichtiges Projekt und wir sollten die Möglichkeit nutzen, ein attraktives Angebot für unsere junge Familien und das Kita-Team zu schaffen."

Michael Heisinger (Rangen) hielt es für vernünftig, beide Varianten nochmals zu durchleuchten, zumal für ihn die geschätzten Kosten für eine Übergangslösung nicht bei 200 000 Euro bleiben werden. Heinz Mösch (CSU) erinnerte daran, dass er bereits vor einem Jahr einen Neubau ins Gespräch gebracht habe: "Das wurde aber nicht geprüft, und wir haben jetzt ein Jahr verplempert."

Hier hielt Heckel-Michel entgegen, dass die Regierung nur bereit war, eine Generalsanierung zu fördern. Willi Kolb (SPD) verwies auf den bevorstehenden Generationenwechsel im Gemeinderat. Das neue Gremium müsse sich nochmals mit dem Thema beschäftigen, meinte er.