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Kindergarten: Die Finanzierung steht


Autor: Dagmar Besand

Kulmbach, Montag, 08. Februar 2016

Die Gemeinde Mangersreuth baut für 2,6 Millionen Euro den neuen Paul-Gerhardt-Kindergarten. Außerdem hat sie ein Grundstück fürs Gemeindehaus gekauft.
In unmittelbarer nachbarschaft zur Mangersreuther Kirche wird das neue Gemeindehaus entstehen. Die Doppelhaushälfte am Magister-Goldner-Platz 8(rechts im Bild) wird dafür abgerissen. Foto: Alexander Hartmann


Gute Nachrichten für die Kirchengemeinde Mangersreuth und die Stadt Kulmbach: Die Evangelische Landeskirche hat den Bauvorhaben für den neuen Paul-Gerhardt-Kindergarten und das Gemeindehaus zugestimmt. "Ich bin sehr erleichtert", sagt Pfarrerin Bettina Weber nach dem Gespräch im Landeskirchenamt in München.


Doppelt heimatlos


Die Kirchengemeinde Mangersreuth war bei dem verheerenden Brand, der in der Nacht zum 31. Juli 2015 den Paul-Gerhard-Kindergarten in Schutt und Asche legte, gleich doppelt heimatlos geworden. Zum einen brauchen die Kinder eine neue Bleibe, zum anderen hat die Gemeinde ihren Gemeindesaal und den Jugendraum verloren und muss dafür Ersatz schaffen.
Eine schwierige Aufgabe, denn die Versicherungssumme von insgesamt 2,1 Millionen Euro reicht bei Weitem nicht, um die beiden Projekte zu finanzieren.

Knackpunkt war bislang vor allem die Finanzierung des Kindergartens, bei der die Kirchengemeinde auf die Landeskirche angewiesen ist. Nach langen Vorgesprächen ist jetzt die Zusage da: 2,6 Millionen Euro wird der Neubau des viergruppigen Kindergartens kosten. 1,4 Millionen Euro stehen aus der Versicherungssumme zur Verfügung, 350 000 Euro hat die Stadt Kulmbach bereits in ihren Haushalt eingeplant, 100 000 Euro will die Kirchengemeinde Mangersreuth an Eigenmitteln beisteuern. "Insgesamt bin ich zuversichtlich, dass wir das schaffen", sagt Bettina Weber.

Was die Pfarrerin besonders freut: "Es ist uns gelungen,unser Konzept zu retten. Wir können so bauen, wie es der pädagogische Ansatz unserer Einrichtung vorsieht. Gebaut wird ein zweigeschossiger Kindergarten, damit alle vier Gruppen ausreichend Platz haben."


Dankeschön an alle Spender


Dankbar ist Bettina Weber allen Spendern für "die großartige Unterstützung". Aktuell sind auf dem Spendenkonto der Kirchengemeinde rund 30 000 Euro, "und es fließt auch weiterhin Geld . Das ist toll."

Bis der Bau des neuen Kindergartens tatsächlich beginnen kann, wird es allerdings noch eine Weile dauern. Der Vergabeausschuss der Landeskirche tagt im Juli. Erst dann werden die Gelder freigegeben. "Wir werden in der Zwischenzeit nicht untätig sein und alles so gut wie möglich vorbereiten - Baugenehmigungen beantragen, Ausschreibungen vorbereiten." Sie hoffe, dass der Spatenstich im August erfolgen könne, so Weber: "Wenn alles perfekt läuft, steht der neue Kindergarten im Mai/Juni 2017."

Grünes Licht bekam die Kirchengemeinde außerdem für den Bau des neuen Gemeindehauses. Der Standort steht schon fest: "Wir konnten unser Wunschgrundstück kaufen", freut sich Pfarrerin Weber. Es handelt sich um das Anwesen Nummer 8 am Magister-Goldner-Platz - in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche. Ein Glücksfall für die Gemeinde, deren Mitglieder bislang immer den weiten Weg in die Weiherer Straße antreten mussten.

Die unbewohnte Doppelhaushälfte hat die Kirchengemeinde vom Immobilienunternehmen Höfner gekauft, das noch für den Abbruch zuständig ist. Zusammen mit dem hinter dem Haus liegenden Grundstück stehen für das neue Gemeindezentrum dann 1500 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Konkrete Pläne für den Neubau gibt es noch nicht. "Der Kindergarten ist wichtiger und hat Vorrang".

Trotzdem: Die Pfarrerin freut sich schon auf den Tag, an dem auch Kulmbachs größte Kirchengemeinde mit rund 3600 Mitgliedern ein neues Zuhause hat. Bislang weichen die Gruppen auf das Pfarrhaus in der Herlas oder die Kirche selbst aus oder sind Gäste im Martin-Luther-Haus. "Ein Dauerzustand kann das nicht bleiben. In der Herlas geht es schon eng zu."