Kinderbetreuung: Misst Mainleus mit zweierlei Maß?
Autor: Jürgen Gärtner
Mainleus, Donnerstag, 23. Januar 2014
Michael Seck vom Zentrum für Kinder und Familien fordert eine finanzielle Gleichbehandlung bei der Bezuschussung für Kinderbetreuung. Er sagt, die Gemeinde misst mit zweierlei Maß. Das sieht Bürgermeister Dieter Adam anders. Seck vergleiche Äpfel mit Birnen, ist seine Meinung.
Michael Seck ist sauer und fühlt sich von der Gemeinde unfair behandelt. "Es ist einfach so, dass in Mainleus im Bereich der Jugend- und Wohlfahrtspflege die Träger unterschiedlich unterstützt werden", erklärt der Leiter des katholischen Zentrums für Kinder und Familien an der Hauptstraße.
Speziell meint Seck die offene Ganztagsschule und die Mittagsbetreuung an der Volksschule. "Das sind keine Angebote der Schule, sondern der Jugend- und Wohlfahrtspflege", ist eine Meinung. Er habe aber den Eindruck, dass von den Gemeinderäten Angebote im Schulgebäude mit schulischen Angeboten verwechselt werden.
Nur so kann er sich erklären, dass in der Marktgemeinde die Jugend- und Wohlfahrtsverbände dort im laufenden Betrieb unterschiedliche Unterstützung erfahren als andere Träger, die sich um die Kinder kümmern.
Seck weiß, dass Kinder und Familien im Markt einen hohen Stellenwert genießen. Dennoch - oder gerade deshalb - fordert er, dass für alle Träger in diesem Bereich Miete und Nebenkosten gezahlt beziehungsweise alle Träger mit einem 100-prozentigen Defizitvertrag bedacht werden. Es dürfe nicht sein, dass mit Steuergeldern Subventionen stattfinden, von denen nur ein Bruchteil der Eltern profitiert.
Auch wenn Seck den Namen nicht nennt - gemeint ist mit dem Träger die Arbeiterwohlfahrt. Elisabeth Weith ist dort Geschäftsführerin und für die pädagogischen Einrichtungen verantwortlich. Sie stellt klar, dass die offene Ganztagsschule und die Mittagsbetreuung ein schulisches Angebot sind. "Die Gemeinde ist hier nun einmal Sachaufwandsträger. Die offene Ganztagsschule ist eine Maßnahme, für die ein Partner gesucht wurde. Wir stellen lediglich das Personal."
Und da es sich um ein schulisches Angebot handelt, seien die Fördervoraussetzungen auch anders als bei einem Kinderhort in einer Kindertagesstätte.
Sie ist froh, dass die Gemeinde das Angebot unterstützt. "Das ist eine gute Sache, die der Markt Mainleus für die Bevölkerung leistet. Es ist ja auch kein Geheimnis, dass die Kommune allen Eltern eine Mittagsbetreuung für ihre Kinder ermöglichen möchte."
Das sieht auch Bürgermeister Dieter Adam so. "Die Ganztagsschulen sind ja gewollt. Mit einem Hort haben sie nichts zu tun", erklärt er. Die offene Ganztagsschule und die Mittagsbetreuung gehörten zur Schule dazu. Die Kommunen seien gesetzlich gefordert, das Angebot finanziell zu unterstützen. Für die Kritik von Michael Seck hat er kein Verständnis. "Wenn sich einer nicht beschweren kann, dann ist das Michael Seck." Der Leiter des Zentrums für Kinder und Familien sollte sich einmal Gedanken darüber machen, wie ihn die Kommune unterstützt hat.
"Was soll das Gejammer", fragt sich der Bürgermeister abschließend.