Kinder können ganz schön Speed geben
Autor: Sonny Adam
Seidenhof, Sonntag, 30. Sept. 2012
270 Kinder rannten im Slalomparcours um die Wette. Der Schnellste war Umut Gider, der nicht einmal fünf Sekunden brauchte.
Eigentlich ging es bei der Aktion speed4 nur darum, Kindern Freude an der Bewegung zu vermitteln: Doch das Finale bei Motor Nützel wurde zum Volksfest. Mehr als 750 Besucher kamen ins Kulmbacher Autohaus. Der Leiter der Aktion, Jörg Brisken, probte mit dem Publikum das Klatschen und Anfeuern. Aber das ging dann ganz von selbst, wenn die Kinder am Start zu dem Slalomparcours standen.
"Ich mache ja gerne Sport. Ich bin nicht schlecht gelaufen, habe 5 Sekunden 30 gebraucht", zog Nico Dressel (8) Bilanz und fügte noch ein bisschen leiser hinzu, dass er eigentlich gerne so einen blitzenden Pokal gewinnen würde. Auch Tim Hollweg (8) kann seine Zettelchen mit den Zeiten herzeigen: Er hat immer unter 6 Sekunden gebraucht: 5,66 und 5,49 Sekunden, erklärt er und weiß, dass das für einen Drittklässler nicht schlecht ist. "Ich lag bei 6,02 Sekunden", sagt Nikolas Trapper (8) von der Volksschule Kasendorf. "Ich spiele sonst eigentlich nur Fußball", berichtet Lukas Kratkai (8) aus Stadtsteinach und will sich gar nicht ausmalen, ob er Chancen hat oder nicht. Einfach mal abwarten.
Tatsächlich ging es aber nicht nur darum, schnell zu laufen. Gewertet wurden Reaktionszeit, Antritt, Schnelligkeit, und die Laufzeit im Slalomparcours. Denn wenn die Ampel grün zeigte, mussten die Kinder auf der linken oder rechten Seite - je nachdem, auf welcher Seite die Ampel leuchtete - an den Hütchen vorbeilaufen, dann die Kehrtwende und zurück.
Mehr als 270 Kinder gingen beim Finale an den Start. "speed 4 ist die größte Bewegungsinitiative an Grundschulen in Deutschland", erklärt Jörg Brisken und macht den Kids so richtig Laune. Insgesamt sind deutschlandweit mehr als 430.000 Grundschüler aus mehr als 2200 Schulen am Start.
Tatsächlich war der Viertklässler Umut Gider der Schnellste: Er brauchte nur 4,82 Sekunden. Bei den Mädchen machte Gloribel Geißler (3. Klasse) das Rennen. Sie benötigte 5,23 Sekunden - eine besonders tolle Leistung, denn sie besiegte sogar die Viertklässlerin. Auf eine sagenhafte Zeit brachte es auch Lukas Lautner aus der ersten Klasse. Er benötigte gerade mal 5,11 Sekunden. Und auch Robin Zäh aus der dritten Klasse war mit 5,10 Sekunden ganz schön schnell.
Speed4 ist eine gemeinsame Aktion mit der Universität Wuppertal, die erlaufenen Daten der Schüler werden erfasst und wissenschaftlich ausgewertet. Und die 1200 Kulmbacher Schüler, die an den Start gingen, waren fleißig: Im Laufe der Woche liefen die Kids über 11 200 Mal durch den Parcours und legten dabei 180 Kilometer im Sprint zurück. Das ist eine sportliche Leistung, die Spaß machte und die ohne die Sportaktion sicherlich nicht so leicht zu realisieren gewesen wäre. An der der speed4-Aktion beteiligten sich die Schulen Kasendorf, Marktleugast, Mainleus, Untersteinach, Stadtsteinach, Thurnau und Ludwigschorgast sowie aus Kulmbach die Max-Hundt-Schule, die Obere Schule und die Pestalozzischule.
Ergebnisse
1. Klasse: 1. Lukas Lautner (5,11 Sekunden) und Ioana Knörrer ( 5,46 Sekunden).
2. Klasse: 1. Paul Haak (5,50 Sekunden) und Lea Sesselmann (5,34 Sekunden).
3. Klasse: 1. Robin Zäh (5,10 Sekunden) und Gloribel Geißler ( 5,23 Sekunden).
4. Klasse: 1. Umut Gider (4,82 Sekunden) und Jule Lorenz (5,28 Sekunden).