Kaufland: Am 31. August ist Schluss
Autor: Alexander Hartmann
Kulmbach, Mittwoch, 07. August 2019
Kaufland schließt Ende des Monats die Kulmbacher Filiale. Was wird aus den Mitarbeitern? Was passiert mit der 5000 Quadratmeter großen Fläche? Kommt wieder ein Lebensmittelhändler ins Fritz? Es gibt viele Fragen.
Noch 23 Tage, dann wird im Kaufland das letzte Mal die Kasse klingeln: Am 31. August ist Schluss, dann schließt die Einzelhandels-Kette, die ihren Sitz in Neckarsulm (Baden-Württemberg) hat, die Kulmbacher Filiale.
Seit 1999 im Fritz
Bei den Beschäftigten wie auch den Kunden sei schon Wehmut zu spüren, sagt Hausleiter Dominik Lechner, der erst seit zwei Jahren in Kulmbach ist, aber Mitarbeiter kennt, die seit der Eröffnung des Einkaufszentrums im Jahre 1999 für Kaufland im Fritz gearbeitet haben.
Was aus der Belegschaft wird, der überwiegend Frauen angehören? Im September 2018 hatte Paul Lehmann von der Gewerkschaft ver.di Oberfranken Ost erklärt, dass es in konstruktiver Zusammenarbeit gelungen sei, einen Interessenausgleich und einen Sozialplan zu erarbeiten, mit dem soziale Nachteile abgefedert werden könnten. Die Vereinbarungen, die mit der Kaufland-Zentrale getroffen wurden, lagen demnach deutlich über dem, was branchenüblich ist.
Die Enttäuschung ist groß
Gut 55 Beschäftigte zählte Kaufland damals. Heute arbeiten im Fritz noch etwa 35. Einige hätten sich schon einen anderen Arbeitgeber gesucht, andere würden Fortbildungskurse besuchen oder in Rente gehen, teilt Hausleiter Dominik Lechner mit, der keinen kennt, "der auf der Straße landet". Die Enttäuschung, dass die Filiale geschlossen wird, sei aber nach wie vor groß. Auch bei den Kunden, "die uns immer wieder sagen, wie sehr sie das bedauern".
"Das wäre wünschenswert"
Wie der Filialleiter erläutert, hat das Kulmbacher Einkaufszentrum nicht mehr in das Unternehmens-Konzept gepasst. Lechner wünscht dem Fritz aber dennoch, dass auf Kaufland ein neuer Lebensmittelhändler folgt. "Das wäre sinnvoll und für das Fritz wünschenswert."
Dass der Eigentümer der Immobilie, die Futura Vermögensverwaltungsgesellschaft, auf der Suche nach einem neuen Lebensmittelmarkt ist, das sagt Centermanagerin Anja Curioso Naiaretti, die weiß, dass dieser nicht mehr die komplette, 5000 Quadratmeter große Kaufland-Fläche einnehmen würde.
Umbau steht bevor
Die wird es künftig ohnehin nicht mehr geben, denn die Futura plant einen millionenschweren Umbau. Eine über 6500 Quadratmeter große Fläche soll modernisiert, in mehrere Teilbereiche untergliedert werden. Das hatte Futura-Sprecher Maarten Koorn Ende 2018 erklärt. Eine neue Rolltreppe soll künftig auch für eine direkte Verbindung des Parkhauses mit seinen über 900 Stellflächen zu den Geschäften im Erdgeschoss sorgen. Der Umbau wird aber wohl erst erfolgen, wenn es neue Mieter gibt.