Kauerndorfer Tunnel: Das sind die Fakten
Autor: Jürgen Gärtner
Kauerndorf, Dienstag, 24. Mai 2022
Das Staatliche Bauamt räumt auf in der Gerüchteküche, in der es seit Wochen brodelt und präsentiert die Zahlen und Fakten rund um den Tunnelbau: Wurden Entschädigungen angeboten? Wie hoch sind die Kosten? Wo wird wann gesperrt?
Die Gerüchteküche rund um den Bau der Kauerndorfer Umgehung brodelte in den vergangenen Wochen. Doch was ist dran an den Behauptungen in Leserbriefen und im Internet? Baudirektor Fritz Baumgärtel und Baurat Alexander Siller vom Staatlichen Bauamt Bayreuth präsentierten am Montag in der Ködnitzer Gemeinderatssitzung Zahlen und Fakten und räumten auf mit "Wahrnehmungen und Fiktionen".
1. Wie sieht der Zeitplan aus?
2023 sind umfangreiche Abdichtungsmaßnahmen für den Trinkwasserschutz, erste große Erdbewegungen und der Bau der Stützbauwerke vorgesehen. Der Tunnelanschlag - also der Baubeginn des Tunnels - könnte 2024 erfolgen. Die Fertigstellung des Tunnels ist zum Jahreswechsel 2026/27 vorgesehen.
2. Wie ist die Größe des Projekts einzuordnen?
Beim Bau des Kauerndorfer Tunnels handelt es sich laut den Fachleuten um ein Standardprojekt. Die derzeit in Bayern geplanten bzw. im Bau befindlichen Tunnel sind bis zu 3500 Meter lang. Der Kauerndorfer Tunnel gehört mit 750 Metern Länge also zu den kürzeren Tunnelprojekten im Freistaat.
3. Die Kosten
Für die Ortsumfahrung sind insgesamt 90,1 Millionen Euro veranschlagt. Davon entfallen 49 Millionen Euro auf den Tunnel. Sieben Millionen Euro dienen dem Trinkwasserschutz. Laut Straßenbauamt liegen die Kosten im Rahmen von vergleichbaren Projekten. Das gelte auch für die geschätzten jährlichen Betriebs- und Unterhaltskosten des Tunnels in Höhe von 300.000 bis 350.000 Euro. Dabei ist die allgemeine Baupreisentwicklung bereits einplant. Allerdings sei eine exakte Prognose aufgrund der Pandemie-Auswirkungen auf die Lieferketten sowie wegen des Ukraine-Konflikts schwierig.