Kasendorfer Bürgermeister Groß: "Schon eine Umstellung"
Autor: Redaktion
Kasendorf, Freitag, 31. Juli 2020
Elf Bürgermeister wurden bei den Kommunalwahlen im März neu in ihre Ämter gewählt. Wir ziehen mit ihnen eine erste Bilanz. Heute: Norbert Groß (Kasendorf).
Keine Überraschung war am 15. März die Wahl von Norbert Groß (CSU) zum neuen Bürgermeister des Marktes Kasendorf. Nachdem der bisherige Amtsinhaber Bernd Steinhäuser auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte, war Groß der einzige Bewerber für die Nachfolge. Er kam auf 86,38 Prozent der Wählerstimmen. Waren die ersten 100 Tage Amtszeit mehr Spaß oder Stress? Die ersten 100 Tage haben auf jeden Fall Spaß gemacht, da man es nun selbst in der Hand hat, etwas zu bewegen und neue Themen aufzugreifen. Dass es bei der Erfüllung aller Termine auch mal Stress gibt, ist nicht von der Hand zu weisen - wobei ich diesen als positiven Stress wahrnehme.
Haben Sie den Aufwand für das Amt unter- oder überschätzt? Was war die größte Umstellung im Vergleich zu Ihrem bisherigen Beruf? Ich bin relativ nah an meiner Einschätzung, was den Aufwand betrifft. Da es sich bei uns in Kasendorf um eine ehrenamtliche Tätigkeit handelt, führe ich nach wie vor mit reduziertem Aufwand auch meine Firma NEG, die mit acht Mitarbeitern im Brandschutz und Arbeitsschutz aktiv ist, weiter.
In meiner Firma werden Entscheidungen sehr zeitnah getroffen und umgesetzt. Dies dauert in der Kommune deutlich länger, da oftmals andere Behörden beteiligt sind und auch der Marktgemeinderat als oberstes Gremium von neuen Ideen und Ansätzen erstmal überzeugt werden muss.
Wie hat sich Ihre Familie an Ihr neues Amt gewöhnt? Was ist im Familienleben anders geworden?
Es ist schon eine Umstellung, da ich doch deutlich weniger zu Hause bei meiner Frau und unseren vier Kindern (drei bis neun Jahre alt) bin wie vorher. Bisher konnten wir Beruf und Familie gut organisieren und werden das auch langfristig in Zukunft schaffen. Es ist schon eine Herausforderung, nicht die erste, aber auch diese werden wir gemeinsam meistern. Man wächst schließlich mit seinen Aufgaben.
Wie viele Stunden pro Woche wenden Sie durchschnittlich für das Bürgermeisteramt auf?
Das ist sehr unterschiedlich, aber es ist definitiv deutlich mehr als nur ein Halbtags-Job. Die Arbeit findet ja nicht nur im Rathaus statt, sondern auch am Abend und Wochenende zu Hause wo vieles gelesen, ausgearbeitet, vorbereitet, recherchiert oder nachgedacht wird. Mir ist wichtig, dass ich dort präsent bin, wo ich gebraucht werde, egal ob im Rathaus, bei der Familie oder in meiner Firma.