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kasendorf.inFranken.de: Jeder kann Artikel veröffentlichen


Autor: Katharina Müller-Sanke

Kasendorf, Freitag, 07. März 2014

Katharina Müller-Sanke hat das neue Angebot von kasendorf.inFranken.de erprobt. Auf dem Portal können Vereinsvorsitzende, Firmenchefs und Bürger Artikel einstellen.
in Blumenladen lädt zum Frühlingsmarkt: Ein Thema für die neuen Gemeindeseiten von inFranken. Katharina Müller-Sanke hat sich als Leserreporterin versucht. Und so einiges herausgefunden..Katharina Müller-Sanke


Es war vor vier Wochen, als der Kasendorfer Bürgermeister Bernd Steinhäußer bei mir angerufen und mich gefragt hat, ob ich nicht an einem neuen Projekt von infranken.de teilnehmen würde: Ein Portal im Internet, auf das alle, die es interessiert, kostenlos zugreifen können und in dem alles Wissenswerte steht, was in unserer Gemeinde los ist. Als freie Mitarbeiterin der Bayerischen Rundschau weiß ich, wie häufig Vereinsvorstände und viele andere auf die Redaktion oder auf mich persönlich zukommen und über die Hauptversammlung, ein Konzert, einen Geburtstag oder ähnliches einen Bericht in der Zeitung lesen wollen. Wenn diese Themen überhaupt aufgegriffen werden können, sind viele Vorständen und Mitglieder immer wieder von der Länge - oder besser: der Kürze - enttäuscht.

Da der Platz in der Zeitung aber begrenzt ist und bestimmte Themen eben nur Wenige interessieren, ist diese Zwickmühle kaum zu lösen. Außer eben durch das genannte neue Portal unter www.kasendorf.infranken.de.

Nichts wird gekürzt

Auf diesem Portal können alle - Vereinsvorstände, Firmenchefs aber auch Bürger -, die interessante Geschichten zu erzählen haben, ihre Artikel einstellen - es wird nichts gekürzt und nichts verändert, so lange es nicht beleidigend ist.

Hört sich zwar gut an, aber ich gebe es zu: Am Anfang war ich kritisch und bin es noch immer ein wenig. Ich habe gleich befürchtet, was dann auch zunächst eingetreten ist: Wen auch immer ich angesprochen und aufgefordert habe: "Da müsst Ihr mitmachen, habt Ihr eine Geschichte? Stellt sie da ein!", der hat geantwortet: "Kannst Du das nicht machen? Du hast da doch Erfahrung!" Für den Anfang ist das ja auch in Ordnung, also habe ich meine erste Leserreporter-Geschichte ins Portal einpflegen wollen. Ich habe mich dazu natürlich mit einem neuen, persönlichen Profil angemeldet, damit ich anderen, neuen Lesereportern auch von Grund auf sagen kann, wie die Anmeldung funktioniert.

Anmeldung in einer Minute

Benutzername eingeben, Passwort wählen und seinen Namen hinterlegen - das war's: Die Anmeldung ist in unter einer Minute geschafft. Ein Abo ist nicht notwendig, Kosten entstehen keine. Dann geht es schon los: Ich lade Fotos hoch, erstelle eine Bildergalerie und schreibe meinen ersten Artikel. Das geht ebenfalls rasend schnell, alles ist selbsterklärend. Ich schreibe einfach drauf los. Leider können Bildergalerie und Artikel bislang nicht verknüpft werden, an dieser Option wird noch mit Hochdruck gearbeitet. Jeder Artikel hat bislang also nur ein Bild. Ich behelfe mir, indem ich im Artikel auf die Bildergalerie verweise. Ich schaue mich nach weiteren Optionen um. Ich kann Artikel kommentieren und genau verfolgen, was die anderen angemeldeten Probe-Leserreporter so machen. Sie sollen die Bereiche Gruppen- und Vereinsfunktionen testen und sind schon recht aktiv.
Doch ich finde auch einen Probe-Artikel, bei dem ich den Namen des Autors nicht ersehen kann. Schade, denn es ist für den Leser durchaus wichtig zu sehen, ob er den Text von jemandem liest, der bestimmte Ziele verfolgt, von einer Firma oder einer Genossenschaft zum Beispiel. Auch diese Werbe-Artikel, zu denen auch mein erstes "Werk" über den Frühlingsmarkt in einem Kasendorfer Blumengeschäft gezählt werden kann, sind auf der Plattform natürlich in Ordnung, der Leser sollte den Ursprung aber einordnen können. Und da komme ich schon zu meinem nächsten Problem: Wie sieht es mit dem anderen Blumengeschäft in Kasendorf aus? Ist es nicht unfair, wenn nur einer "kostenlose Werbung" bekommt? Oder: soll ich über die Wahlveranstaltung der CSU in Kasendorf auf dem Portal berichten, weil ich aus privaten Gründen dort war? Ich persönlich fände das unfair, denn die Freien Wähler sind ja noch gar nicht auf dem Portal vertreten.

Je mehr Artikel, desto besser

Ich bin unsicher, dann jedoch fällt es mir ein: Ich bin für die gerechte Verteilung des Platzes auf dem Portal überhaupt nicht verantwortlich und die Redaktion in Kulmbach auch nicht. Wer das ist? Na Sie! Jeder kann einstellen und soll es sogar, keiner kann sich über zu wenig Beachtung beklagen.
Denn je mehr Artikel da sind, desto besser für das Portal. Jeder muss es einfach selbst in die Hand nehmen, nur so wird das Portal zum Erfolg. Das ist eine große Chance für Vereine und Verbände, es ist aber auch eine große Verantwortung und etwas Arbeit.
Und trotzdem überwiegen ganz klar die Vorteile: Eine solche Chance für Interaktion innerhalb unserer Kommune bekommen wir so leicht nicht wieder.