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Kapazitäten für Nahwärme in Marktschorgast noch nicht erschöpft


Autor: Sonny Adam

Marktschorgast, Dienstag, 11. April 2017

Das Marktschorgast Nahwärmenetz läuft und soll noch in diesem Jahr weiter ausgebaut werden.
Lisa Badum von Naturstrom und Marc Benker von der "Zukunftsenergie Marktschorgast" haben noch viel vor. Im Heizhaus lagern derzeit jede Menge Hausanschlüsse.


Nach Ostern rollen in Marktschorgast erneut die Bagger an. Am 24. April geht der Ausbau des Nahwärmenetzes in die dritte und vorerst letzte Phase. Konkret sollen dann die Bereiche Grundmühlstraße, Siedlung und Hollergasse angeschlossen werden.

Die Realisierung des Nahwärmenetzes war kein leichtes Unterfangen. Vor drei Jahren war die "Zukunftsenergie Marktschorgast" als eingetragene Genossenschaft gegründet worden. Erst herrschte Skepsis, die Planungen und die Realisierung stockten immer wieder.

Dann schlossen die Verantwortlichen eine Kooperation mit der Naturstrom AG. Im November 2015 fand schließlich das Anschürfest statt - das Nahwärmenetz ging an den Start.


85 Interessenten


Seitdem hat sich viel getan. Aus anfänglich 45 Teilnehmern sind inzwischen 85 Interessenten geworden. Der Bauabschnitt I umfasste den Bereich Pöllitzer Bergsiedlung, Höhenweg, Oberanger, Bahnhofstraße, Pulster Weg und Marktplatz. Auch das Heizhaus musste errichtet und in Betrieb genommen werden. Denn dieses ist das technische Herz des Nahwärmenetzes. In einer zweiten Bauphase wurden auch die Bereiche Ziegenburger Straße, St.-Josef-Siedlung, Talweg, Stammbacher Weg und Am Herrnberg ausgebaut.

"Aber wir sind mit unseren Kapazitäten noch lange nicht am Ende. Wir wollen jetzt noch einmal eine Werbeoffensive starten, denn wir können noch viele weitere Anschlussnehmer aufnehmen", erklärt Marc Benker, Geschäftsführer der "Zukunftsenergie Marktschorgast".

"140 Anschlussnehmer gibt unser Netz ohne Probleme her", ergänzt Lisa Badum von der Naturstrom AG. "Je mehr wir gewinnen können, desto besser ist die Wärmebelegungsdichte und desto effizienter können wir arbeiten", betont Thilo Jungkunz, der Abteilungsleiter Nahwärme bei Naturstrom.


Solarthermieanlage geplant


Derzeit überlegt Naturstrom, eine weitere Solarthermieanlage in Marktschorgast zu installieren. "Dann können wir das Brauchwasser in den warmen Monaten mit Solarthermie erwärmen, würden Hackschnitzel und Pellets sparen. Das kommt letztlich den Kunden zugute", so Jungkunz.

Schon nach einem Jahr Betrieb konnte der Wärmebezugspreis bereits gesenkt werden: Er fiel von 8,15 Cent pro Kilowattstunde auf 7,10 Cent. "Das freut uns natürlich sehr. Die Wärmekunden, die mit uns durch den Winter gekommen sind, sind zufrieden. Wir hatten nur einmal ein technisches Problem, weil eine Sicherung ausgefallen ist, aber das war innerhalb einer halben Stunde erledigt", zieht Marc Benker Bilanz.

"Es war anfangs nicht leicht, Akzeptanz für ein eigenes Nahwärmenetz zu finden. Aber das ist uns sehr gut gelungen. Alles hat sich positiv entwickelt", ist auch Lisa Badum guter Dinge.


Platane gerettet


Das Unternehmen Naturstrom hat in den letzten Monaten aber auch durch andere Maßnahmen von sich reden gemacht. Denn im Zuge der Erdarbeiten werden Leerrohre für die Breitbanderschließung mitverlegt. Ebenfalls ein großer Schritt für Marktschorgast. Außerdem hat Naturstrom einen großen Baum, der bislang am Kapellenberg/Oberanger standen, "gerettet". Die Platane, die eigentlich gefällt werden sollte, wurde zum Heizhaus versetzt und setzt hier jetzt grüne Akzente.



Weitere Infoabend


Eine weitere Informationsveranstaltung, bei der die Möglichkeiten eines Anschlusses an das Nahwärmenetz der "Zukunftsenergie Marktschorgast" vorgestellt werden sollen, findet am 28. April um 19 Uhr im Heizhaus statt.