Kampagne in Kupferberg schadet Kolenda nicht

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Die Wahlhelfer im Kupferberger Rathaus zählen die Stimmzettel aus. 45 Minuten später steht das Ergebnis fest. 394 Stimmen oder 82,25 Prozent entfallen auf Alfred Kolenda. Foto: Stephan Tiroch
Die Wahlhelfer im Kupferberger Rathaus zählen die Stimmzettel aus. 45 Minuten später steht das Ergebnis fest. 394 Stimmen oder 82,25 Prozent entfallen auf Alfred Kolenda. Foto: Stephan Tiroch
Wahlvorstand Karl Schott (rechts) und seine Helfer Werner Stapf (links) und Volker Matysiak zählen genau nach. Foto: Stephan Tiroch
Wahlvorstand Karl Schott (rechts) und seine Helfer Werner Stapf (links) und Volker Matysiak zählen genau nach. Foto: Stephan Tiroch
 
Die Stadträte Werner Stapf (UKW/rechts) und Volker Matysiak (SPD) kippen die Wahlurne aus; links Stadtrat Andreas Kaspar (CSU). Foto: Stephan Tiroch
Die Stadträte Werner Stapf (UKW/rechts) und Volker Matysiak (SPD) kippen die Wahlurne aus; links Stadtrat Andreas Kaspar (CSU). Foto: Stephan Tiroch
 
Erste Gratulantin: Stadträtin Anke Emminger (SPD) herzt den neuen Bürgermeister. Foto: Stephan Tiroch
Erste Gratulantin: Stadträtin Anke Emminger (SPD) herzt den neuen Bürgermeister. Foto: Stephan Tiroch
 
Freut sich über 82,25 Prozent: der neue Kupferberger Bürgermeister Alfred Kolenda. Foto: Jochen Nützel
Freut sich über 82,25 Prozent: der neue Kupferberger Bürgermeister Alfred Kolenda. Foto: Jochen Nützel
 
Werner Stapf (UKW) und ...
Werner Stapf (UKW) und ...
 
... und Andreas Kapsar (CSU) hoffen, dass der Nachbarschaftsstreit Kolenda/Dumler beendet werden kann. Fotos: Klaus-Peter Wulf
... und Andreas Kapsar (CSU) hoffen, dass der Nachbarschaftsstreit Kolenda/Dumler beendet werden kann. Fotos: Klaus-Peter Wulf
 
Volker Matysiak (SPD) hat das klare Ergebnis für Kolenda erwartet. Foto: Stephan Tiroch
Volker Matysiak (SPD) hat das klare Ergebnis für Kolenda erwartet. Foto: Stephan Tiroch
 
Rückt in den Stadtrat nach: Bernd Stocker (UKW). Foto: Stephan Tiroch
Rückt in den Stadtrat nach: Bernd Stocker (UKW). Foto: Stephan Tiroch
 

Der neue Bürgermeister zieht mit einem deutlichen Ergebnis ins Rathaus ein. Die Versuche der Opposition um Sascha Opel, gegen den Kandidaten Stimmung zu machen, gehen ins Leere.

Überschwang und Euphorie sind nicht sein Ding. "Damit kann man zufrieden sein", sagt Alfred Kolenda (UKW) kurz und knapp, als er am Sonntag gegen 19 Uhr im Rathaus eintrifft. Dabei ist der Mann gerade mit großer Mehrheit zum neuen Kupferberger Bürgermeister und Nachfolger des im September gestorbenen Hans-Joachim Hösch gewählt worden. "Damit" ist ein mehr als deutliches Wahlergebnis: 82,25 Prozent - da kann der Kandidat nicht meckern.

Nachdem der Bewerber um das Bürgermeisteramt keinen Gegenkandidaten hat, überrascht Kolendas Wahl zunächst einmal nicht. Klare Sache - sollte man meinen. Aber die Abstimmung birgt Brisanz: Weil der Bürgermeisterkandidat in einen Nachbarschaftsstreit mit der Bäckerei Dumler - es geht um Lärmbelästigung durch den nächtlichen Lieferverkehr - verwickelt ist, hat sich eine Kolenda-Opposition gebildet. Sie wird angeführt vom Ex-Kupferberger und Dumler-Intimus Sascha Opel, der gegen den designierten Bürgermeister im Internet Stimmung macht.

Doch die vom Sohn des früheren Bürgermeisters Herbert Opel angeführte Kampagne verfehlt weitgehend ihre Wirkung. Das sieht auch Kolenda so: "Ich muss den Kupferbergern danke sagen. Die Leute haben klug gewählt und sich nicht beeinflussen lassen." Was den 66-Jährigen sehr freut: "Das gefällt mir so gut an Kupferberg, und deswegen bin ich auch für die Bürger da."


Schaden für Demokratie

Er glaubt allerdings, dass durch solche Kampagnen via Facebook Schaden für die Demokratie entsteht. "Wenn so was passiert, dann braucht man sich nicht zu wundern, dass immer weniger bereit sind, sich für ein kommunales Ehrenamt zur Verfügung zu stellen", glaubt der neue Bürgermeister.

Stadtrat Werner Stapf von den Unabhängigen Kupferberger Wählern gratuliert Kolenda artig zu einem "überzeugenden Ergebnis". Stapf: "Die Bürger haben richtig entschieden für die Zukunft Kupferbergs." Aber, so sagt er zu den Querelen im Vorfeld der Wahl, "wir werden die Ängste derer, die gegen Alfred Kolenda gestimmt haben, ernst nehmen". Er und Stadtratsnachrücker Bernd Stocker wollen einen Unternehmerstammtisch ins Leben rufen. Es gehe darum, die Unternehmen zu stärken. "Das will auch Alfred Kolenda."

Für die CSU, die Kolenda unterstützt hat, freut sich Stadtrat Andreas Kapsar über das Ergebnis: "Die Leute konnten trennen zwischen privat und Politik." Er hofft, "dass wir die Streitigkeiten im Interesse aller Beteiligten zu einer einvernehmlichen Lösung führen können".

Von einem "relativ deutlichen Ergebnis" spricht Stadtrat Volker Matysiak (SPD). Weiter sagt er: "Es liegt am neuen Bürgermeister, die Leute, die ihn nicht gewählt haben, und seine Gegner zu überzeugen, dass er der richtige Mann für das Amt ist."


Opel: "Ich hetze nicht"

Sascha Opel hat sich gleich nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses auf seinem Facebook-Kanal im Internet geäußert. "Ab sofort kann Alfred Kolenda der Kupferberger Bevölkerung zeigen, wie er sich für die positive Entwicklung der Stadt einsetzt", betont er. Dazu, dass seine Kampagne nichts gebracht hat, will er nichts sagen. Aber er legt Wert auf die Feststellung: "Ich hetze nicht gegen Alfred Kolenda." Er weise nur auf einen "eklatanten Missstand" hin, "nämlich dass ein künftiger Bürgermeister gegen seinen größten Betrieb privat seit vielen Jahren klagt und 60 Arbeitsplätze aufs Spiel setzt". Er würde sich freuen, so Opel, wenn Kolenda den für die Stadt schädlichen "Privatkrieg" beendet und Fritz Dumler die Hand reicht.


Wahl-Statistik

Bürgermeisterwahl
Wahlberechtigte 883
Wähler 511
Wahlbeteiligung 57,87 %
ungültig 32

Kolenda 394 = 82,25 %

Andere Namen 85
unter anderem Herbert Opel 30, Volker Matysiak 25, Karl Schott 9, Fritz Dumler 6, Sascha Opel 1