Jura freut sich über schnelles Internet
Autor: Stephan Stöckel
Weismain, Montag, 21. Dezember 2015
Der Jura freut sich über den Breitbandausbau: Die ersten 270 Haushalte können schon jetzt mit schnellem Internet surfen, über 3000 weitere folgen in den nächsten Monaten. Zum Startschuss kam Minister Söder.
Es war ein Druck auf den blau-weißen Knopf, und schon hatte auf dem Jura ein neues Zeitalter der Digitalisierung begonnen. Ab sofort surfen weitere 270 Haushalte in den Landkreisen Bamberg, Kulmbach und Lichtenfels mit einer hohen Geschwindigkeit zwischen 30 und 50 Mbit pro Sekunde im Internet.
Das interkommunale Breitbandprojekt 1 (IKB 1) der Kommunen Stadelhofen (Landkreis Bamberg), Thurnau, Wonsees (Kulmbach) und Weismain (Lichtenfels) macht es möglich. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 777 000 Euro, wobei der Freistaat den Löwenanteil in Höhe von 648 000 Euro trägt.
Weil dieses einmalig in Bayern ist, wie Weismains Bürgermeister Udo Dauer (CSU) im Gasthaus "Kaltenhausen" im Weismainer Ortsteil Fesselsdorf feststellte, hatte es sich Finanz- und Wirtschaftsminister Markus Söder nicht nehmen lassen, der Inbetriebnahme beizuwohnen.
59 905 Meter Glasfaserkabel
Acht Orte werden im Rahmen des "IKB 1" an die schnelle Datenautobahn angeschlossen: Wotzendorf, Eichenhüll (Stadelhofen), Buckendorf, Fesselsdorf, Weiden (Weismain), Feulersdorf und Schirradorf (Wonsees) sowie Leesau (Thurnau). Das "IKB I" sei aber nur der erste Schritt, dem bis Mitte 2016 sechs weitere folgen sollen, wie Ingenieur Siegbert Reuther mitteilte. In den genannten Kommunen sowie in Wattendorf im Landkreis Bamberg sollen 3538 Haushalte an das Breitbandnetz angeschlossen werden. 59 905 Meter Glasfaser werden verlegt.Reuther verhehlte nicht, dass es nach Abschluss aller sieben Projekte in Thurnau und Weismain weiter weiße Flecken auf der Breitband-Landkarte geben werde, die sich mit bis zu 25 Mbit pro Sekunde begnügen müssten.
Söder macht Hoffnung
Söder machte den Einwohnern der betroffenen Orte Hoffnung: Er verwies auf das Breitbandprogramm des Bundes, das der Freistaat kofinanzieren will. Er hatte zuvor eingeräumt, dass die Entwicklungsgeschwindigkeit in Bayern unterschiedlich sei. In einigen Regionen werde zu schnell beschleunigt, während andere, wie der oberfränkische Jura, mehr Dynamik benötigten. Sowohl der Minister wie auch Josef Scherl von der Telekom, die den Zuschlag für alle sieben Projekte erhalten hatte, machten deutlich, dass die Entwicklung weiter voranschreiten wird. Söder liegt die Ausweitung des Wlan-Funknetzes am Herzen. "Wir wollen bis 2020 im Freistaat 10 000 Wlan-Hotspots an über 5000 Standorten schaffen. Dafür wollen wir rund zehn Millionen Euro bereitstellen, um allen Bürgern ein offenes und kostenfreies Wlan-Angebot zu ermöglichen. " Die Telekom will das Tempo, mit der man im Netz unterwegs ist, deutlich erhöhen. Sprecher Josef Scherl: "Sobald die Vectoring-Technik freigegeben wird, werden wir die geförderten Netze auf unsere Kosten technisch hochrüsten."
Eine halbe Million gespart
Einmalig an dem Projekt "IKB 1" ist, wie es zustande kam. Bürgermeister Udo Dauer teilte mit, dass die Firma IBC-Solar im Zuge der Errichtung ihres Solarparks entlang der A70 auf eigene Kosten 13 Kilometer Leerrohre verlegt hat, die nun für die Datenautobahn genutzt werden.Wie Siegbert Reuther hervorhob, konnte somit bei den Tiefbaukosten Kosten in Höhe von einer halbe Million Euro eingespart werden.