Junge Leute singen für Nepalhilfe Kulmbach
Autor: Dieter Hübner
Trebgast, Montag, 10. Dezember 2018
Standing Ovations und minutenlangen Beifall gab es nach den bemerkenswerten Konzerten des Benefiz-Projektchors "Musik verbindet" in Kulmbach,Trebgast.
Den Beifallssturm gab es vollkommen zu Recht. Was die knapp 40 Aktiven boten - allesamt junge Leute - war ein musikalisches Feuerwerk, das die Besucher in der vollen Markgrafenkirche vollends begeisterte. Bereits am Freitagabend war der Projektchor in der Kulmbacher St.-Hedwigs-Kirche aufgetreten, am Sonntagabend dann schließlich noch in Altenkunstadt.
Im Programm folgte ein Höhepunkt nach dem anderen, eine Verbindung von Pop- mit klassischer Kirchenmusik. Welchen Stellenwert dieses Benefizprojekt bei den jungen Menschen inzwischen eingenommen hat, lässt sich auch daraus erkennen, dass einige Mitwirkende sogar aus Würzburg und Dresden angereist sind, um bei diesen drei Konzerten an einem Wochenende mitzusingen.
Ein Zeichen setzen
Mit ihrer Musik wollen die jungen Musiker ein Zeichen setzen, wie Moderator Jonas Gleich erläuterte. In einer immer egoistischer werdenden Zeit wollen sie ein Statement setzen für eine Welt mit Freundschaft und Hilfsbereitschaft, ohne Hass und Hetze, in der einer auf den anderen zugeht und ihm die Hand reicht, wenn er Hilfe benötigt. Dazu wollen sie - wenn auch mit kleinen Schritten - mit ihren Projekten beitragen.
Aus dem ursprünglichen Schulprojekt, das vor sechs Jahren startete, ist ein Phänomen geworden. Dass die Gruppierung dabei bis heute für verschiedene wohltätige Zwecke bereits über 25 000 Euro gesammelt hat, ist für sie immer wieder großer Ansporn, so weiterzumachen wie bisher. Die Spendenerlöse in diesem Jahr sind für die Kulmbacher Nepalhilfe bestimmt. "Wir haben uns bewusst wieder für eine regionale Maßnahme entschieden, da hier großartige Arbeit und Hilfe geleistet wird", sagte Jonas Gleich, der locker, humorvoll und sicher moderierte (Thomas Gottschalk hätte es nicht besser machen können). Anhand eines Filmes war zu Beginn des Konzert die Nepalhilfe Kulmbach und ihre wertvolle Arbeit vorgestellt worden.
Die in buntes Licht getauchte Johanneskirche mit ihrer tollen Akustik und ihrer heimeligen Atmosphäre sorgte wieder für einen würdigen Rahmen. Nach der Eröffnung mit "Kommet ihr Hirten" und dem "Choral Nr. 5" von Johann Sebastian Bach klatschte das Publikum bereits bei "Little Drummer Boy" mit dem markanten "pa rapa pam pam" mit, und das weltweit bekannteste Weihnachtslied "Stille Nacht", hatten die meisten Besucher so auch noch nicht gehört. Die erfrischenden und glockenhellen, sehr ausdrucksstarken, jungen Stimmen kamen bestens zur Geltung.
Beim zweiten Block setzte die Band Piano, Keyboard, Bass, Gitarre und - eine Show für sich - Bandleader und Drummer Kilian Pistor mit ein. Die Stimmen harmonierten von Anfang an mit den Instrumenten. "Christmas Baby", "Love is mystical", "Das ist dein Leben", oder "How many Kings", mal fetzig, dann wieder etwas gefühlvoller - die Zuhörer hatten jetzt schon den passenden Klatschrhythmus drin. Allen Interpreten sah man an, dass sie mindestens genau so viel Spaß hatten wie die Besucher. Die Freude strahlte ihnen förmlich aus dem Gesicht.
Einem der bekanntesten Weihnachtslieder, "O Tannenbaum", hatte Chorleiter Lukas Roth mit dem Kammerchor ein spezielles Arrangement verpasst. Das große Finale, zu dem sich alle vor dem Altarraum aufstellten, hatte es in sich. Wer gedacht hatte, es gibt keine Steigerung mehr, lag damit falsch. Bei "We are the world", dem Weihnachtshit "All I want for Christmas" von Mariah Carey wurden Chor und Band eine Einheit.