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Junge Kulmbacher Solisten präsentierten sich in Topform


Autor: Sonja Adam

Kulmbach, Montag, 15. Juli 2019

Der Kulmbacher Solistennachwuchs zeigte sich beim gemeinsamen Konzert mit dem Kammerorchester von seiner besten Seite.
Gemeinsam mit Iris Meier trug Alessia Zapf (hinten, rechts) Bette Midlers "The Rose" vor. Foto: Sonny Adam


Die Solisten, die mit dem renommierten Kulmbacher Kammerorchester in der Kreuzkirche auftraten, waren zwar noch jung, präsentierten sich jedoch in absoluter Topform.

Per Definition zeigen Solisten Darbietungen, die aufgrund ihrer Schwierigkeitsgrade nicht von jedem bewältigt werden können. Das Kulmbacher Kammerorchester bietet Nachwuchskünstlern gerne die Gelegenheit, Konzerterfahrung zu sammeln. In diesem Jahr präsentierten sich sieben hochbegabte Talente einem begeisterten Publikum.

Die Jüngste war erst elf

Die jüngste Musikerin war Klara Gollner, gerade einmal elf Jahre alt. Klara hat sich für das Cello entschieden. Sie spielt als jüngstes Mitglied im Schulorchester des Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums. Beim Solistenkonzert brillierte Klara Gollner (Klasse Maria Gossel) mit dem Vivaldi-Konzert C-Dur. Sie zeigte keinerlei Lampenfieber, sondern meisterte alle drei Sätze mit Bravour.

Die Sopranistin Alessia Zapf hat erst vor eineinhalb Jahren angefangen, ihre Stimme ausbilden zu lassen. Gemeinsam mit dem Kammerorchester gab sie Bette Midlers "The Rose" zum Besten - mit Unterstützung ihrer Gesangslehrerin Iris Meier. Alessia Zapf liebt die leichte Muse, Popmusik und Balladen.

Eine fulminante Stimme

Mehr Konzerterfahrung dagegen bringt Fabia-Leontine von Delius mit. Sie verzauberte die Zuhörer mit der weltberühmten "Barcarole" aus der Feder von Jacques Offenbach sowie mit "Stride la vampa" von Giuseppe Verdi. Fabia-Leontine von Delius überraschte mit ihrer reifen, fulminanten Stimme.

Eine echte Meisterleistung lieferte Luise Heckel an der Trompete ab. Sie hatte in diesem Jahr ihr Abitur gemacht und für das Solistenkonzert einen musikalischen Leckerbissen ausgesucht: das Konzert Es-Dur aus der Feder des tschechischen Komponisten Johannes Matthias Sperger. Letzterer hat nur zwei Trompeten-Konzerte geschrieben, denn er selbst war Kontrabassist. Luise Heckel begeisterte mit dem festlichen "Adagio Romanze" und dem "Allegro Majestoso". Sie spielte perfekt, mit viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen, und erntete zurecht tosenden Applaus.

Eine außergewöhnlich gute Leistung präsentierte Julian Neubrand. Er war erst vor zwei Jahren von der Trompete zum Euphonium gewechselt.

Beachtliche Fähigkeiten

Auf beiden Instrumenten verfügt der in Salzburg geborene Kulmbacher, der bei zahlreichen Musikvereinen in der Region spielt, über beachtliche Fähigkeiten. Er spielte das Konzert f-Moll von Georg Friedrich Händel. Unterricht bekommt Neubrand bei Harald Streit.

Einen weiteren Glanzpunkt setzten Michael Schneider (17) und Anastasia Lehner (16). Die beiden gaben das Paradestück aller Geiger zum Besten: Vivaldis zauberhaftes a-Moll-Konzert. Michael Schneider und Anastasia Lehner bewältigten auch die anspruchsvollen Phrasen weitgehend unaufgeregt und versiert. Sie kitzelten die Töne förmlich aus ihren Geigen heraus. Beide Solisten besuchen die Klasse von Albert Hubert.

Das Kulmbacher Kammerorchester nahm sich bei manchen Werken stark zurück und begleitete die Talente mit viel Gefühl. Susanne Trottmann setzte am Cembalo Akzente. Verstärkt wurde das Kammerorchester von Kontrabassist Paul Cervenec sowie einigen Bläsern.