Jedes Kind verdient eine Chance
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Mittwoch, 11. März 2015
Die Kulmbacher Werner-Grampp-Schule lud zur Zukunftskonferenz ins Awo-Förderzentrum ein, das sich zu einem Kompetenzzentrum weiterentwickeln möchte. Viele Partner wollen das vorhandene Netzwerk mit neuen Initiativen stärken.
Manche Kinder haben es im Leben etwas schwerer als andere. Sie brauchen gezielte Förderung, um Schwächen auszugleichen und einen guten Start ins Leben zu finden. Für dieses Ziel arbeiten die Mitarbeiter der Werner-Grampp-Schule - innerhalb des Awo-Förderzentrums, aber auch mit vielen Partnern außerhalb der Einrichtung.
Schulleiter Klaus Altenburger und seine Kollegen wollen darüber hinaus das Image der sonderpädagogischen Förderung verbessern und Hemmschwellen bei den Eltern abbauen. Diesem Ziel diente die erste Zukunftskonferenz, bei der gestern gemeinsam mit den Netzwerk-Partnern Ideen und Strategien für die weitere Entwicklung des Förderzentrums erarbeitet wurden.
Ermöglicht hat die Zukunftskonferenz das Programm "Anschwung für frühe Chancen" des Bundesfamilienministeriums und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Gemeinsam mit der "Anschwung"-Prozessbegleiterin Ulrike Fuchs hat ein Mitarbeiterteam den Projekttag vorbereitet.
"Alle Erwartungen übertroffen"
Mit den Ergebnissen zeigte sich die Gruppe um Koordinatorin Christine Schödel sehr zufrieden: "Der heutige Tag hat alle unsere Erwartungen übertroffen." Warum? "Es kamen unglaublich viele Vorschläge, Ideen und Unterstützungsangebote. Und auch für unsere Schüler war es wichtig, das Interesse so vieler Menschen an ihrer Schule zu spüren."
Gestern wurde nicht nur über, sondern auch mit den Schülern gesprochen. In kleinen Gruppen gab es Führungen durch das ganze Haus. Besucht wurden das sonderpädagogische Förderzentrum, das Förderzentrum mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung sowie die beiden Tagesstätten und der Hort. Die Türen der Klassenzimmer standen offen, überall waren die Gäste willkommen, mitzuerleben, wie sonderpädagogische Arbeit aussieht, wie umfassend die individuellen Fördermöglichkeiten sind.
Jede Gruppe wurde neben einem Lehrer von einem Schülersprecher begleitet, der vom Schulalltag berichtete. Die Besucher lernten die Streitschlichter, die Tutoren und den Sanitätsdienst der Schule sowie die Schülerfirmen kennen.
Für Ausbau der Partnerklassen
Als wichtigstes Ergebnis des Tages wertet Christine Schödel, dass die leitende Regierungsschuldirektorin Luzia Scherr und Schulamtsdirektor Jürgen Vonbrunn sich gemeinsam für eine Fortführung und sogar den Ausbau des Partnerklassen-Modells mit der Grundschule Melkendorf aussprachen. Die Kinder könnten dabei nicht nur in Melkendorf, sondern künftig auch im Förderzentrum in einigen Fächern gemeinsam unterrichtet werden.
Auch mit Jugendamt und Gesundheitsamt wurde eine noch engere Zusammenarbeit vereinbart. Dadurch sollen beispielsweise notwendige Assistenzen im Unterricht noch genauer auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt werden.
Awo-Kreisgeschäftsführerin Elisabeth Weith sagte, die Arbeiterwohlfahrt sei stolz darauf, Träger der Werner-Grampp-Schule zu sein. Sie dankte allen Geldgebern, die Projekte und die derzeit laufende Generalsanierung des Hauses für rund 2,9 Millionen Euro ermöglichen. Insbesondere galt ihr Dank Landrat Klaus Peter Söllner: "Ohne den Landkreis könnten wird das niemals realisieren."