Jede Menge Spaß in Stanich - mit Sicherheit
Autor: Matthias Beetz
Stadtsteinach, Dienstag, 10. Februar 2015
Beim 33. Stanicher Narrentreiben am Sonntag wird besonderes Augenmerk auf die Unfallverhütung gelegt. Die Zuschauer werden von den Neuerungen kaum etwas merken.
"Anfangs waren wir schon erschrocken", sagt der Stadtsteinacher Faschingspräsident Andy Sesselmann. "Aber die Vorgaben sind vollkommen richtig, die Sicherheit geht vor." Wenn am Sonntag zum 33. Mal das Stanicher Narrentreiben über die Bühne geht, dann stehen Spaß und gute Laune im Mittelpunkt. Dass dem Thema Unfallverhütung ein besonderes Augenmerk geschenkt wird, wird vielen Besuchern gar nicht auffallen.
Das Narrentreiben in Stadtsteinach gilt inzwischen als eine der größten Veranstaltungen ihrer Art in Oberfranken. An die 1000 Personen im Gaudiwurm mit seinen 60 Gruppen und rund 8000 Zuschauer am Straßenrand - das Spektakel sucht seinesgleichen.
Der Gaudiwurm setzt sich um 13 Uhr ab der Einmündung Grünbürgstraße auf der Bundesstraße 303 in Bewegung und wird etwa eine Stunde später auf dem Marktplatz eintreffen.
Neu am Marktplatz-Spektakel: Diesmal wird es keine Einzelprämierung der Motiv-Gruppen mehr geben, sondern alle teilnehmenden Gruppen bekommen einen Preis und werden in einer großen Parade auf der Bühne dem Publikum vorgestellt.
Ganz zum Schluss dann der traditionelle Höhepunkt des Faschingsbrauchtums, bei dem auch die Hexen und Bärentreiber nicht fehlen dürfen: Das Winteraustreiben mit dem Verbrennen der Strohpuppe, was wieder die Landjugend Zaubach in die Hand nimmt.
B 303 wird länger gesperrt
Damit die Verkehrssituation im Stanicher Tollhaus entspannt bleibt, wird heuer die Bundesstraße 303 nicht nur für den Zeitraum des Umzugs komplett gesperrt, sondern durchgehend von 12.30 bis 15 Uhr. Der Durchgangsverkehr wird großräumig umgeleitet. Diese Sperrung dient der Sicherheit der Besucher, die innerorts zu Fuß auf Straßen unterwegs sind.
Dass die Unfallverhütung während des Zuges eine ganz besondere Rolle spielt, ist eine Selbstverständlichkeit. Unfälle bei Großveranstaltungen haben aber dazu geführt, dass die Verantwortlichen noch genauer hinsehen. "Die Vorgaben haben eigentlich schon immer existiert", sagt Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD). Diesmal seien sie noch klarer für die Zugteilnehmer formuliert worden.
Begleitpersonen im Einsatz
Im Klartext bedeutet das unter anderem, dass die Räder eines Faschingswagens "eingehaust", also verkleidet sein müssen. Ist das nicht der Fall, müssen Begleitpersonen auf Höhe der Fahrzeugachsen mitlaufen. Hintergrund dafür, so Organisator Hans Kotschenreuther von der Stadtverwaltung, ist die Gefahr, dass Personen eingequetscht werden könnten.
Handelt es sich um ein Fahrzeug mit Anhänger, sind auch bei abgedeckten Rädern Begleitpersonen im Deichselbereich notwendig.
Nicht mehr erlaubt ist das Auswerfen von harten oder größeren Präsenten ins Publikum. Damit soll die Verletzungsgefahr minimiert werden. Insassen von Cabriolets müssen sitzen und angeschnallt sein.
Kinder im Auge behalten
Was den Verantwortlichen der Stadt ganz besonders wichtig ist: Die Erziehungsberechtigten sollen ihre Kinder ständig im Auge haben, damit sie beispielsweise beim Einsammeln von Bonbons nicht zu nah an die Fahrzeuge kommen.
Bürgermeister Roland Wolfrum und Hans Kotschenreuther haben Verständnis dafür, wenn derartige Vorgaben nicht auf Begeisterung gestoßen sind. Aber: "Lieber vorher mehr Gedanken machen und auf Prävention setzen, als später das Nachsehen haben. Es wäre das Schlimmste, wenn beim Narrentreiben etwas passieren würde", sagt das Stadtoberhaupt.
Was auch Andy Sesselmann, Präsident der Faschingsgesellschaft, so sieht. "Sicherheit geht vor", sagt er und zeigt sich überzeugt, dass alle beim Narrentreiben dafür Verständnis und ungetrübt ihren Spaß haben werden.
Dass für den Umzug sonniges Wetter mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt vorausgesagt wird, verspricht einen besonders großen Besucherandrang in Stadtsteinach. Roland Wolfrum, Hans Kotschenreuther und Andy Sesselmann freuen sich auf viele Gäste in der Faschingshochburg.