Italienische Nacht in Kulmbach: Wie geht's weiter?
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Montag, 20. Mai 2019
Der bisherige Organisator Ermanno Lubiato ärgert sich über die Vertragsgestaltung und hört auf. Das beliebte Fest findet trotzdem statt - unter neuer Regie.
Eine lauschige Sommernacht auf dem Marktplatz, leckeres Essen, Wein, Musik, nette Leute treffen - so sieht sie aus, die perfekte "Italienische Nacht". Seit dem Start 2011 ist das Event fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders und bei den Gästen sehr beliebt.
In den ersten drei Jahren hat Robert Weichart ("Robert's" und "Bierhäusla") das Fest auf die Beine gestellt, dann übernahm Ermanno Lubiato von "Alla Rustica" die Organisation. Dieses Jahr will er es allerdings nicht mehr machen. Grund: Lubiato ist mit den Vertragsbedingungen seitens der Stadt unzufrieden. "Es gibt immer mehr Auflagen und Kostensteigerungen. Das Verhältnis zwischen Risiko und möglichem Ertrag passt nicht", sagt er.
Konkret kritisiert der Gastronom die in diesem Jahr erhöhte Nutzungspacht und die vertragliche Verpflichtung, den Bodenbelag im Veranstaltungsbereich im Falle einer Verschmutzung, beispielsweise durch Fett oder Öl, "sorgfältig und fachgerecht reinigen" zu müssen. "Das soll ich auch dann tun müssen, wenn ich es nicht verursacht habe."
Sicherheitskonzept: ja oder nein?
Weiterhin bereitet die Frage eines Sicherheitskonzepts Ermanno Lubiato Kopfschmerzen: "Wenn ich als Veranstalter für alles haftbar bin, was passieren kann, ist das für mich ein unkalkulierbares Risiko." Die Auflagen und Anforderungen für uns werden immer mehr, und wenn das Wetter schlecht ist, macht man unterm Strich keinen Gewinn. Dann hat man ein halbes Jahr umsonst geplant und organisiert." Deshalb hat Lubiato den Vertrag nicht unterschrieben. Als Gastronom macht er aber weiterhin gerne mit.
Helmut Völkl, Leiter des Tourismus- und Veranstaltungsservice der Stadt Kulmbach (TUV), kann die Kritik nicht nachvollziehen. "Es ist doch selbstverständlich, dass ich eine öffentliche Fläche, die ich gepachtet habe, in dem Zustand zurückgebe, in dem ich sie bekommen habe." Diese Regelung sei Bestandteil aller Verträge - vom Altstadtfest über das Street-Food-Festival bis hin zur Italienischen Nacht.
"Wir wollen, dass dieses schöne Veranstaltungskonzept ein Erfolg ist und der Kooperationspartner ein gutes Geschäft machen und sein Konzept weiterentwickeln kann. Deshalb tun wir alles, um zu unterstützen."
Auch die Sorgen um ein Sicherheitskonzept versteht Völkl nicht. "Es ist zwar so, dass man bei Veranstaltungen mit mehr als 1000 Gästen überlegen muss, ob ein Sicherheitskonzept nötig ist und eine Gefährdungsanalyse macht. Aber bei dieser Veranstaltung gibt es kein Gefährdungspotenzial, und somit ist auch kein Sicherheitskonzept nötig, wie in den Vorjahren auch."