Irgendwas ist immer (nicht da)
Autor: Katrin Geyer
Kulmbach, Freitag, 11. Sept. 2020
Irgendwas ist immer im Urlaub. Und irgendwas ist immer nicht da.
Irgendwas ist immer im Urlaub. Mal ist das Quartier laut, mal das Wetter schlecht. Mal steht man schon auf der Hinfahrt im Stau, mal kriegt man auf der Rückfahrt vom Autobahnraststätten-Automatenkaffee Sodbrennen.
Was das angeht, habe ich eigentlich immer großes Glück. Vielleicht bin ich auch nur genügsam und freue mich, dass ich Urlaub habe. Egal, was sonst noch ist.
In meinen Ferien miete ich oft Ferienwohnungen. Und auch da habe ich in den letzten Jahren nur gute Erfahrungen gemacht. Wenn es nur nicht immer dieses eine, wichtige Ding gäbe, das ich auch im Urlaub dringend brauche - und nicht finde. Meistens muss ich's dann kaufen. Und so sammeln sich bei mir daheim lauter höchst praktische Urlaubsmitbringsel: Der Kartoffelschäler vom Plauer See, der nicht beim ersten Versuch in Stücke geht. Die Badeschlappen vom dänischen Strand, wo der Sand wider erwarten glühend heiß war. Das Würfelspiel, das zwar irgendwie doof ist, uns in Österreich aber immerhin über einige Regentage hinweggeholfen hat.
Und nicht zuletzt die große, gläserne Teekanne, die ich - leidenschaftliche und mengenerprobte Tee-aus-großen Pötten-Trinkerin - anschaffen musste, weil es sich für das in der Ferienwohnung an der Ostsee vorhandene Kännchen mit einem Fassungsvermögen von zwei Tässchen nicht lohnte, den Wasserkocher überhaupt anzuwerfen.
Kurz und gut: Irgendwas ist immer nicht da. Und hinterher in meinem Haushalt doppelt vorhanden.