Inklusion für Weihnachtsbäume
Autor: Christine Fischer
Kulmbach, Dienstag, 16. Dezember 2014
Wir leben in einer Welt des Perfektionismus. Jeder will bestmöglich aussehen, den lukrativsten Job bekommen, das cleverste Kind haben. Dieser Wahn macht selbst vor Weihnachtsbäumen nicht halt.
Absolut symmetrisch soll er sein, leuchtend grüne Nadeln haben, würzig duften - eben einfach perfekt sein, sozusagen die Claudia Schiffer unter den Weihnachtsbäumen, wie wir kürzlich im Journal-Teil unserer Zeitung titelten.
Aber was ist mit all jenen, die eben nicht ganz perfekt sind? Wenn nicht an Weihnachten, dem Fest der Liebe, wann dann sollte man etwas Nachsicht üben und sich bewusst für einen Baum ohne Model-Maße entscheiden? Wir haben es getan und beim Christbaumkauf ein Herz für Krucken bewiesen.
Unser Baum hat drei Spitzen, ist etwas krumm und besitzt auf einer Seite etwas kürzere Äste als auf der anderen. Aber was soll's, wir sind schließlich auch keine Supermodels. Außerdem macht er diese Mankos locker durch sein dichtes Nadelkleid wieder wett.
Und wer weiß, vielleicht dankt er es uns ja mit einer besonders hartnäckigen Langlebigkeit.