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Ingo Hahns Konfirmationsspruch wurde zum Lebensmotto


Autor: Dagmar Besand

Kulmbach, Montag, 09. Dezember 2013

Ingo Hahns Konfirmationsspruch ist sehr treffend gewählt. Für den Kulmbacher Kirchenmusiker wurde er zum Lebensmotto.


"Die" Bibelstelle gebe es in seinem Leben (noch) nicht, sagt Ingo Hahn. Wenn er sich aber auf eine festlegen soll, so ist es sein Konfirmations-Spruch, zu finden im Psalm 73, Vers 28: "Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott den Herrn, dass ich verkündige all dein Tun."

Klingende Botschaft

"Für mich als Kirchenmusiker gehört die Auseinandersetzung mit biblischen Inhalten quasi zum täglichen Brot", sagt Hahn. Nicht zuletzt die Beschäftigung mit Chormusik, den vielen Kantaten- und Oratorien erfordere eine intensive Beschäftigung mit biblischen Texten.

"Höre ich im Sonntags-Gottesdienst einen Epistel-, Evangelien- oder Predigttext, so erklingt in meinem inneren Ohr häufig Musik, die ich schon ein oder mehrere Male selbst musiziert oder gehört habe." So zum Beispiel die Texte ,Herr, wenn ich nur dich habe...' aus den

,Exequien' von Heinrich Schütz, ,Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth' (Psalm 84, 2ff aus dem Brahms-Requiem) und ,Jauchzet dem Herrn, alle Welt' (Psalm 100 von Felix Mendelssohn für gemischten Chor a cappella)."

Ingo Hahns Liste der geistlichen Musikstücke, in denen sich Wort und Klang inspirierend verbinden, ist lang. "Wie der Hirsch schreit" (Psalm 42) und "Lobgesang" gehören ebenfalls dazu. Beide Kompositionen stammen gleichfalls von Felix Mendelssohn. Im "Lobgesang" werden verschiedene Psalmen verarbeitet, unter anderem der Psalm 150,6 "Alles was Odem hat, lobe den Herrn" und Psalm 40,2 "Ich harrte des Herrn". Wichtig und prägend sind für den Kirchenmusiker darüber hinaus auch die vielen Kantaten und Oratorien des Leipziger Thomaskantors Johann Sebastian Bach.

"Gott dankbar für meine Gaben"

"Vielleicht ist aber mein Konfirmations-Spruch "Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte" (Psalm 73, 28) schon ein vorgezeichnetes Lebensmotto gewesen. Ich bin meinem Gott jeden Tag dankbar dafür, dass ich ihn - sogar in meinem Beruf - stets auf‘s Neue loben darf. Dass er mich mit musikalisch-künstlerischen Gaben beschenkt und ausgestattet hat, ist für mich Freude und Verpflichtung zugleich, seinen Namen rühmen zu dürfen. Meinem Konfirmator bin ich jedenfalls sehr dankbar für die Auswahl dieses Spruches. Einen passenderen hätte er für mich nicht wählen können. So gesehen wäre es vielleicht nach wie vor besser, würden die Konfirmations-Sprüche auch heute noch von den Theologen ausgewählt."