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In Poppenholz ziehen bald 2700 Bio-Hennen ein


Autor: Sonny Adam

Poppenholz, Sonntag, 25. Oktober 2015

Mit dem neuen Stall verdoppelt der Rugendorfer Landwirt Fritz Rösch die Produktion von Bio-Eiern. Damit ist er die Nummer eins in Oberfranken.
Bio-Landwirt Fritz Rösch aus Poppenholz zeigt seinem Lieblingshuhn Frieda den neuen Stall, wo bald die neuen 2700 Hennen einziehen werden. Foto: Sonja Adam


Fritz Rösch hält sein Lieblingshuhn auf dem Arm und krault sein Gefieder. Huhn Frieda lässt sich's ohne Probleme gefallen. "Schau mal, das wird euer neuer Stall", erklärt der Landwirt aus Poppenholz, der einen zweiten Stall für weitere 2700 Bio-Hühner baut. Bisher ist zwar nur der Rohbau fertig, aber Anfang Dezember soll das Federvieh schon einziehen.

2011 hat Rösch seinen Betrieb grundlegend umgestellt. In den ehemaligen Schweinestall sind Hühner eingezogen, und mit einem Schlag ist er der größte Bio-Eier-Produzent Oberfrankens geworden. "Wir wollen künftig 5400 Hühner haben. In der Biolandwirtschaft ist pro Huhn eine Freifläche von vier Quadratmetern gefordert. Wir brauchen also 22.000 Quadratmeter", sagt er. Auch Unterschlupfmöglichkeiten wie Sträucher und Bäume muss es geben.

"Trotzdem haben wir aber manchmal Probleme mit dem Habicht."

Für den 46 x 6,5 Meter großen Stall investiert der Poppenholzer Landwirt 300.000 Euro. Innen gibt es Familiennester sowie eine automatische Fütterung und Tränke. Die Hennen bedienen sich einfach selbst. Außerdem können sie einen großen Wintergarten nutzen und selbständig ins Freie gehen.


Kein Soja, keine Gentechnik

Beim Futter setzt Rösch auf Eigenbau. "Fünfzig Prozent produziere ich selbst." Zu Weizen, Triticale und Hafer werden dann noch Grünmehl und Kartoffeleiweiß sowie Ölsamen dazugemischt. "Das ist wichtig, damit der Eiweißgehalt des Futters stimmt", so der Landwirt. Als Bio-Bauer legt er großen Wert darauf, dass kein Soja zugesetzt wird. So ist garantiert, dass den Hühnern kein genmanipuliertes Futter vorgesetzt wird.

"Dass ich mich schon vor Jahren für Biolandwirtschaft entschieden habe, ist eine Lebenseinstellung. Es ist der gesündere Weg", sagt Rösch. Seine Hühner betrachtet er auch nicht nur als Eier-Produzenten, sondern behandelt die Tiere mit Respekt. Manche Hühner haben sogar Namen. Wann immer er in den Stall geht, spricht mit den Hühnern. "Die kommen auch zu mir und begrüßen mich." Und es gibt auch ein paar Hähne. "Einfach, weil es schöner ist und weil es für mich dazugehört."


Strammer Zeitplan

Mit den Handwerkern feiert Rösch jetzt Richtfest für den neuen Stall. Dann wird verputzt. "Wir haben einen strammen Zeitplan", sagt Rösch, denn für die Inneneinrichtung sind noch mal drei Wochen veranschlagt. Unter anderem wird eine "Eier-Autobahn" eingebaut, wie er das Fließband nennt, die Eier automatisch zum Sammelraum befördert. Dort werden die Eier automatisch geschlichtet und sortiert.

Am 1. Dezember reisen die 2700 neuen Bewohner an. Sie kommen von einem bayerischen Biozüchter in Heinrichsruh bei München. "Meine neuen Damen sind dann 18 Wochen alt, sie brauchen anschließend noch vier Wochen, bis sie legen", so der Landwirt. Die neuen Hühner müssen sich ohnehin eingewöhnen, bis sie die Nester und den Stall mit allen Auslaufmöglichkeiten erkundet haben.

In Zukunft möchte Rösch dann täglich rund 4500 Eier "ernten". Vermarktet werden die Bio-Eier über die "Kasendorfer Frischeier" der Familie Kolb. "Die Zusammenarbeit ist hervorragend", sagt Rösch.


Tierwohl garantiert

Derzeit sei ein regelrechter Trend zu Bio-Eiern zu beobachten. Immer mehr Verbraucher legen Wert auf Top-Qualität und auf das Tierwohl. Und das Tierwohl ist im alten und im neuen Stall in Poppenholz garantiert. "Hühner sind einfach was Wunderbares", findet Rösch.