Druckartikel: In Kulmbach trafen sich viele Nationen in Freundschaft

In Kulmbach trafen sich viele Nationen in Freundschaft


Autor: Sonny Adam

Blaich, Montag, 27. Juni 2016

Amnesty International brachte Menschen vieler Nationen zusammen. Bei einem Fest lernten sich Kinder und Erwachsene zwanglos gegenseitig kennen.
Drei Kinder aus Syrien sangen das syrische Lied "Gib uns die Kindheit": In dem Lied fragen sich die Kinder "Wo ist die Sonne? O, Leute, mein Land ist zerstört."  Fotos: Sonja Adam


Gemeinsam zu feiern, ist die beste Art der Völkerverständigung. Das dachte sich auch Amnesty International. Gemeinsam mit dem Unesco-Kindergarten, dem Paul-Gerhardt-Kindergarten, bereitete die Kulmbacher Ortsgruppe der Menschenrechtsorganisation ein Fest der Begegnung in der Mönchshof vor. Mit allem, was dazugehört, erklärte der Leiter der Ortsgruppe Kulmbach, Peter Hennings.

Die Kindergartenkinder sangen das Eröffnungslied "Hey, hello, bonjour, guten Tag". Sie machten sich ihre ganz eigenen Gedanken über Heimat. Für ein Kind ist dort Heimat, wo der Teddybär lebt, für ein anderes Kind gehören zur Heimat Umarmungen von Mama und Papa, ein anderes Kind findet, dass Heimat dort ist, wo der Hund oder das Meerschweinchen ist. Und ein Mädchen sagte klipp und klar, dass Syrien für sie Heimat sei.

Die syrischen Kinder sagen Lied aus ihrer Heimat.

Es war kein Kinderlied der Unbeschwertheit, sondern ein Lied mit Tiefgang. "Wo ist die Sonne? O, Leute, mein Land ist zerstört. Mein Land - wo ist die Freiheit? Gib uns den Frieden und rette die Kindheit", sangen die syrischen Kinder in ihrer Landessprache. Mahmoud Alissa erzählte aus Syrien.

Doch auch typisch deutsches Kulturgut kam beim Fest der Begegnung nicht zu kurz. Denn natürlich hatten die Paul-Gerhardt-Kindenkinder unter der Regie von Nicole Reinhardt und Sabine Gräf wieder den Kerwatanz einstudiert. Sie hatten dazu Dirndl und Lederhosen angezogen. Alle trugen freudig die Bogenkränze aus gebundenem Grün: nicht nur die deutschen Kindern, sondern auch Kinder aus vielen anderen Ländern.

Absoluter Höhepunkt des Fests der Begegnung war das syrische Essen. Viele Festbesucher nutzen die Gelegenheit, um die fremden Spezialitäten zu probieren: Fladenbrot, Hackfleischbällchen, Auberginenpaste, Reisgerichte und schmackhafte Salate mit viel Petersilie und Zitrone. "Das ist wirklich unglaublich schmackhaft. Sehr gut", konstatierte der stellvertretende Landrat Jörg Kunstmann. Und auch Landrat Klaus Peter Söllner schaute vorbei.
Beim Fest der Begegnung gab es zudem eine vom Caspar-Vischer-Gymnasium erstellte Ausstellung über Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg im Bäckereimuseum. Das Team des Paul-Gerhardt-Kindergartens hatte außerdem eine Spielstraße mit Aktionen vorbereitet.

"Wir singen vor Freude, das Fest beginnt. Wir freuen uns, dass wir zusammen sind", war das Schlusslied der Kinder und zugleich das Motto des gesamten Nachmittags. Oberbürgermeister Henry Schramm rief zu Gastfreundschaft auf und betonte, wie dankbar die Stadt sei über jeden Einzelnen, der bereit sei, zu helfen.

Dekan Hans Roppelt freute sich ebenfalls über das gute Miteinander und betonte, wie wichtig es sei, dass Fremde im Land gut aufgenommen würden.