In Burghaig regt sich Protest
Autor: Katrin Geyer
, Freitag, 24. August 2012
In Burghaig regt sich Protest: Die Anwohner der Heugasse klagen darüber, dass in ihrer Straße in dem Kulmbacher Ortsteil zu schnell gefahren wird und dass dort zu viele Lastwagen unterwegs sind.
Schon mehrfach hat sich zum Beispiel Manuela Hofius nur mit einem beherzten Sprung davor retten können, überfahren zu werden. "Die Autos donnern hier vorbei, dass es schlimmer nicht mehr geht", sagt die Burghaigerin. Jetzt hat sie die Nase voll. "Die Situation bei uns in der Heugasse ist unerträglich", schimpft sie. Und zahlreiche Nachbarn geben ihr Recht.
Das Ehepaar Lydia und Udo Vogel ärgert sich darüber, dass nach starken Regenfällen ein "Pseudo-Gehsteig" das Wasser nicht richtig ablaufen lässt. Die Folge: Jedes Mal, wenn ein Auto durchfährt, spritzt das Wasser mehr als einen Meter hoch.
Unerträglich ist für Marga Schimmel die Tatsache, dass durch den Verkehr in der Heugasse mittlerweile auch ihr Eigentum zerstört wird - und niemand sich zuständig fühlt. Marga Schimmel, Rentnerin mit magerem Budget, wohnt direkt an der Straße. Weil sie Angst hat um ihre Enkel, hat sie schon vor geraumer Zeit ihre der Straße zugewandte Haustür zumauern lassen und den Eingang nach hinten, in den Garten, verlegt. Ihr Felsenkeller auf der Straßenseite gegenüber hat durch die ständige Erschütterung, die große Fahrzeuge hervorrufen, Risse bekommen. Neu sind all diese Probleme nicht. Magda Schimmel: "Uns ist immer wieder versprochen worden, dass Abhilfe geschaffen wird. Aber passiert ist nichts."
Was die Anwohner der Heugasse empört, sind nicht nur die Raser, die von der Weinbrücke heraufkommen und dabei so richtig Gas geben, oder die von der Seidenhofer Straße kommend den Berg hinab brettern. Empörend finden es die Anwohner vor allem, dass ihre Straße immer wieder für Lastwagen als Zufahrt nach Burghaig herhalten muss - obwohl sie dafür eigentlich zu schmal ist und die wohl nie für derart viel Verkehr konzipiert wurde. Ob es das Neubaugebiet nahe der Kirche war, die Neubauten in der Seidenhofer Straße, das Baugebiet "Auf der Höhe": "Die Laster rollen immer bei uns durch", sagt Magda Schimmel. Zwar gebe es am Fuß des Bergs zwei Verkehrsschilder, die das zulässige Gewicht von Fahrzeugen auf 24 Tonnen begrenzen. "Aber da rumpeln auch 30-Tonner durch."
Und das sagt die Stadt:
Schon wieder eine Baustelle? Schon wieder Schwerlastverkehr in der Heugasse? Die Anwohner befürchten nach einem Zeitungsartikel Schlimmes. Beruhigend nimmt sich aus, was dazu von der Stadt Kulmbach zu erfahren ist: "Derzeit liegen uns keine Bauanträge für die Seidenhofer Straße vor", sagt Pressesprecher Simon Ries. Ebenso sei aktuell nichts von Gebäudeschäden in der Heugasse bekannt. "Wenn es Schäden gibt, sollen sich die Leute melden. Dann muss man drüber reden."
Das Problem der Zufahrt nach Burghaig sieht man auch bei der Stadt Kulmbach. "Überlegungen, wie sich die Situation für die Anlieger der Heugasse verbessern lässt, gibt es immer wieder", so Ries. "Aber das alles muss auch finanzierbar sein."
Und es braucht dazu aufschlussreiche Zahlen, wie hoch die Verkehrsbelastung tatsächlich ist. Die letzte Verkehrszählung erfolgte Ries zufolge im Jahr 1998. "Da könnte man durchaus wieder mal was machen".