Druckartikel: Immun gegen süße Verführung

Immun gegen süße Verführung


Autor: Dagmar Besand

Kulmbach, Mittwoch, 21. August 2019

Ich gehe gerne einkaufen. Nicht wegen des Einkaufs an sich. Aber man erlebt allerlei Unterhaltsames.
Kinder lieben Süßes, aber manche können den Verlockungen auch ganz locker widerstehen.Symboldbild: Oliver Berg/dpa


Zum Beispiel, wenn man abends nach Feierabend und kurz vor Ladenschluss noch eine Kleinigkeit braucht und an der Kasse ein wenig warten muss.

Direkt neben der gefürchteten Quengelware! Dort spielen sich gelegentlich filmreife Szenen ab, wenn Kleinkinder mit Trotz und Erfindungsreichtum versuchen, ihren Eltern ein paar Süßigkeiten unterzujubeln. Schließlich stehen die Sachen nicht ohne Grund genau dort, wo man öffentliche und gelegentlich lautstarke Konfrontationen mit dem Nachwuchs lieber vermeidet.

Vor mir in der Reihe steht diesmal ein junger Vater, der dieses Problem nicht zu kennen scheint. Kein Wunder: Sein Sohn im Kindergartenalter würdigt die Süßigkeiten links und rechts keines Blickes und hilft statt dessen mit großem Enthusiasmus, den bis dahin süßigkeitenfreien Einkauf aufs Band zu türmen.

Zeit für eine Belohnung, denkt sich wohl der Papa: "Magst du was Süßes?" Der Kleine schüttelt den Kopf. "Schau mal, da gibt's ganz viele Sachen. Du darfst dir was aussuchen!"

Die meisten Kleinkinder lassen sich das nicht zwei Mal sagen. Doch dieser Junge muss tatsächlich überredet werden! Nach kurzem Zögern nimmt einen kleinen Lolly. Einige Kunden schmunzeln. Und ich könnte mir vorstellen, dass manche den Vater in diesem Augenblick ein wenig beneidet haben.