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Im Wald ist es brandgefährlich


Autor: Sonny Adam

Kulmbach, Freitag, 24. April 2015

In den Waldgebieten rund um die Stadt herrscht Trockenheit. Deshalb kann leicht ein Brand ausbrechen. Die Kulmbacher Feuerwehr und das BRK probten den Ernstfall. Dabei mussten auch die Bewohner des Rehbergheims evakuiert werden.
Mit Wasser aus zwei Rohren löschten die Aktiven der Kulmbacher Feuerwehr den Waldbrand. Fotos: Sonja Adam


Oberhalb der Reuthgasse steht mitten im Wald eine kleine Hütte. Eigentlich handelt es sich um ein Privatgrundstück, doch oft wird die Hütte von Jugendlichen heimgesucht und für kleine Feiern genutzt. Wenn dort jemand achtlos eine Zigarette wegwirft, wird es brandgefährlich: Denn angesichts der trockenen Witterung herrscht derzeit am Rehberg und auch in allen anderen Kulmbacher Wäldern akute Waldbrandgefahr.

Die Feuerwehr Kulmbach rückte deshalb zu einer Übung an genau dieser schwer zugänglichen Stelle aus. Die Aktiven nutzten dabei gleich die Gelegenheit, um die trockenen Wälder ein bisschen mit Wasser zu durchfeuchten.

Acht Fahrzeuge und 40 Mann

Mit acht Fahrzeugen und 40 Mann traf die Feuerwehr am Einsatzort ein. Auch das BRK war mit von der Partie.

Denn nicht nur der Wald sollte brennen, so das angenommene Szenario, sondern der Rauch sollte dann hangaufwärts ziehen und die Brandmeldeanlage des Rehbergheims auslösen.

"Die Übung ist ziemlich anspruchsvoll", erklärte Einsatzleiter Michael Weich. Schon die Anfahrt zur Reuthgasse und zum Rehbergheim war nicht so einfach, denn die Straßen sind eng. Fahrzeuge könnten sich dort gegenseitig einkeilen. Deshalb fuhren nur zwei Autos bis zum Rehbergheim vor, die anderen positionierten sich beim Pavillon und in der Feuerwehrzufahrt oberhalb des Heimes. Auch das BRK parkte dort.

Auch der Löscheinsatz stellte die Feuerwehrmitglieder vor eine Herausforderung. Unter der Regie von Stadtbrandinspektor Heinrich Poperl ging die Waldbrandbekämpfung von der Reuthgasse aus vonstatten. Gleichzeitig rückte ein Trupp vom Gelände des Rehbergheims vor und löschte das Feuer. "Wir bekämpfen den Brand von oben und von unten mit je zwei Rohren", so Weich. Doch bis das Wasser floss, hatten die Einsatzkräfte Eniges zu tun. Vom Rehberg-Pavillon mussten 300 Meter Schlauch verlegt werden, im unteren Bereich galt es weitere 450 Meter Schlauch vom 2000-Liter-Tanklöschfahrzeug zu verlegen.

"Alles soll ja echt sein"

Die größte Schwierigkeit allerdings hatten Feuerwehr und BRK im Rehbergheim zu meistern. Denn wegen der Rauchentwicklung mussten alle 16 Bewohner evakuiert werden.

"Die Übung ist nicht angekündigt worden, denn alles soll ja echt sein", begründete die Leiterin der Einrichtung, Friederike Ködel den Umstand, dass die behinderten Menschen nicht von dem Einsatz informiert wurden. Die Feuerwehr drang mit Schwerem Atemschutz in das Gebäude vor.

Zur Übung rückte die Kulmbacher Feuerwehr ohne Blaulicht aus. Mehr als zehn Minuten benötigten die Fahrzeuge, um das Stadtgebiet zu durchqueren. "Blaulicht-Fahrten dürfen nur im Ernstfall durchgeführt werden", erklärte Einsatzleiter Michael Weich.