Im Töpfermuseum werden Werke von Elfriede Meyer gezeigt
Autor: Katharina Müller-Sanke
Thurnau, Montag, 12. Oktober 2015
Sie hat mit großer Liebe zum Detail gearbeitet, mit starken Farben, unterschiedlichen Materialien und großem Perfektionismus. Die neueste Sonderausstellung im Töpfermuseum ist der verstorbenen Thurnauer Künstlerin Elfriede Meyer gewidmet.
Zuletzt vor 16 Jahren war der Künstlerin an gleicher Stelle eine Exposition gewidmet worden. Als gelernte und studierte Textildesignerin hat Elfriede Meyer sich mit unterschiedlichen Stoffen beschäftigt, aber auch mit verschiedenen Papieren, Metall, Plexiglas und Seide.
Alles perfekt durchdacht und geplant. "Nicht nur einmal habe ich ihre Art zu arbeiten erfahren dürfen", so die Freundin Cornelia Waldhier, die die Ausstellung ins Museum gebracht hat und sie auch mit Bürgermeister Martin Bernreuther eröffnete.
Tagelang getüftelt
"Ich werde nie vergessen, wie ich einmal zu Elfriede nach Hause kam und sie dabei war, ein Garn für ihre Arbeit beige zu färben. Tagelang hat sie getüftelt, bis es der richtige Beigeton war," erinnerte sich Waldhier. "Für jeden anderen war es einfach nur beige.
Elfriede war der Unterschied wichtig."
Die beiden Freundinnen trafen sich regelmäßig, um sich auch nach "allem Schönen" umzusehen. "Wir sind fast jede Woche nach Bamberg und Nürnberg gefahren und haben Stoffe, Formen und alles angesehen und genossen, was uns gefiel", so Waldhier. Meyer sei in der Welt viel herumgekommen und habe sich gleichzeitig in Thurnau tief verwurzelt und zu Hause gefühlt. "Dinge, die ihr wichtig waren, hat sie oft in ihre Arbeit einfließen lassen. Wie zum Beispiel die Haare ihres Pferdes, das sie in Seidenhof geritten hat." Ein Bild ist diesen Haaren komplett gewidmet - und auch in einigen späteren Werken sind die Haare wieder zu finden.
2008 an Krebs gestorben
2008 ist Elfriede Meyer nach langer Krebserkrankung im Alter von 52 Jahren gestorben. Im Laufe ihres Lebens hat sich ihr Stil etwas gewandelt, vom fast figürlichen hin zum immer Abstrakteren. Jedes Bild ist etwas ganz besonderes, und beim Gang durch die Ausstellung ist die besondere Hingabe der Künstlerin zu jedem einzelnen Detail der Arbeit deutlich spürbar. Die ungewöhliche Gestaltung, Verarbeitung verschiedenster Materialien und vielfältigster Farbtöne sowie die raffiniert angeordneten Formen machen die Werke Meyers zu etwas ganz besonderem und die jüngste Sonderausstellung im Töpfermuseum einmal mehr einen Besuch wert.
Die Ausstellung ist noch bis zum 6. Januar im Töpfermuseum in Thurnau zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen.