Druckartikel: Im malerischen Positano gibt es jetzt eine Piazza Thurnau

Im malerischen Positano gibt es jetzt eine Piazza Thurnau


Autor: Dietmar Hofmann

Thurnau, Mittwoch, 09. November 2016

In Positano ist ein neues Schmuckstück entstanden. Die Piazza Thurnau hoch über dem Mittelmeer soll ein Symbol der lebendigen Städtepartnerschaft sein.
Die Piazza Thurnau in PositanoFoto: Guiseppe Di Martino


Er ist immer wieder traumhaft, der erste Blick, den man nach der abenteuerlichen Fahrt auf der kurvenreichen Küstenstraße von Sorrent nach Amalfi auf Positano werfen darf. Nicht umsonst zählt die Thurnauer Partnerstadt südlich von Neapel zu den schönsten Orten der Welt.


An der neuen Piazza müssen alle vorbei


Traumhaft schön ist aber auch die nagelneue Piazza Thurnau, die in mühevoller Arbeit am Steilhang neben dem Rathaus von Positano hoch über dem Mittelmeer entstanden ist und kürzlich feierlich eingeweiht wurde. Mit dabei war auch eine 60-köpfige Reisegruppe aus Thurnau. Im Zentrum des Platzes steht eine imposante Skulptur, die sämtliche Töpfer aus Thurnau und Schlosser Klaus Wollnik gestaltet haben.
Das Kunstwerk grüßt künftig an exponierter Stelle alle Reisenden entlang der Costa Amalfitana.

Beim europäischen Festabend im vergangenen Dezember im Thurnauer Schloss hatte der Consigliere Antonio Palumbo die Entscheidung der Stadt Positano verkündet, den Belvedere des neu entstehenden Palazzo municipale "Piazza Thurnau" zu nennen. In der Folge wurde an Bürgermeister Martin Bernreuther der Wunsch herangetragen, für die Piazza eine Skulptur beizutragen. Gefragt, getan.

Während der Vorsitzende des Freundeskreises Thurnau-Positano, Volker Seitter, mit Mechy D'Aiello vom dortigen Partnerschaftsverein, dem Architekten Diego Guarino, dem Keramiker Carlo Solimene und Antonio Palumbo in Positano die Details besprach, traf sich Sandra Bali mehrmals in Thurnau mit den Töpfern und Klaus Wollnik. Im Oktober machten sich die Einzelteile des Kunstwerks auf die knapp 1600 Kilometer lange Reise an die Amalfiküste.


Ein kleiner Staatsakt


Die Einweihung der Piazza Thurnau glich einem kleinen Staatsakt. Das Singen der Nationalhymnen, der kirchliche Segen durch Pfarrer Michele Fusco, in den Himmel steigende Luftballons in den Nationalfarben und die Enthüllung der künstlerischen Details sorgten für ein echtes Gänsehautgefühl.

Volker Seitter sprach allen Thurnauern aus dem Herzen: "Wir wollen unsere Städtepartnerschaft, die auf den Grundpfeilern Wilhelm Kempff und Günther Stüdemann gründet, ständig voranbringen und weiterentwickeln." Er dankte Altbürgermeister Rudi Hofmann, Exbürgermeister Domenico Marrone und Landrat Klaus Peter Söllner, die die am 1. April 2000 besiegelte Städtepartnerschaft "maßgeblich auf den Weg gebracht" hätten.
Von einer einzigartigen Freundschaft sprach Landrat Söllner, der mit nach Positano gereist war und die Woche sichtlich genoss.


Stüdemann-Werke entdeckt


Die Kunstexpertin und Buchautorin Mathilde Romito überraschte mit der Feststellung, dass sie im Depot des Museums in Faenza 58 Stüdemann-Werke entdeckt habe. Diese, so Romito, sollten der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden.

Bürgermeister Michele de Lucia hob hervor, dass die Freundschaft zwischen Positano und Thurnau in einer Zeit, in der Europa auseinanderzubrechen drohe, unglaublich wichtig sei. Rosaria Ferrara, Präsidentin des Partnerschaftsvereins, formulierte es kurz und treffend: "Ich liebe Thurnau."

Stolz und Freude kamen auch in den Grußworten von Gemeinderat Hans-Friedrich Hacker sowie der früheren Bürgermeister Ottavio Fusco, Domenico Marrone und Dietmar Hofmann zum Ausdruck.


Bald Pendant in Thurnau?


Das nächste Fest steht schon bevor. So war zu vernehmen, dass auch in Thurnau intensiv darüber nachgedacht wird, einen Positano-Platz zu widmen.

Zum anspruchsvollen Programm der Partnerschaftswoche zählten Besuche des Palasts von Caserta, einer Korallenfabrik in Torre del Greco und der antiken Stadt Herculaneum sowie eine Wanderung in den Bergen - bei traumhaftem Wetter.