Im Grünzug feiern die Kulmbacher die Einheit
Autor: Sonny Adam
Kulmbach, Samstag, 03. Oktober 2015
Nicht nur die kleinen Besucher kamen beim Grünzugfest in Kulmbach auf ihre Kosten, sondern auch die Großen genossen den "Tag der deutschen Einheit" in vollen Zügen.
Klein-Mischa sitzt in der Baby-Schaukel auf dem Spielplatz in der Grünzone und lässt sich von Mama und Papa verschaukeln. Mit einem verschmitzten Lächeln quittiert er das bunte Treiben beim Grünzonenfest, auch wenn er noch nicht ganz begreifen kann, warum so viele Menschen unterwegs sind. "ich weiß genau, warum das Fest gefeiert wird", sagt dagegen die zehn Jahre alte Viktoria Karassek. "Vor 25 Jahren ist die Mauer gefallen", hat sich Viktoria Karassek sagen lassen. Aber sie ist eigentlich zu jung, um zu verstehen, was das genau bedeutet. Denn sie kennt Deutschland nur als "wiedervereintes Deutschland". "Aber das ist auch gut so", sagt ihre Mama.
Für die Kinder ist das Fest in der Grünzone ein Heidenspaß. Denn am Rande des Mehrgenerationenspielplatzes wird eine große Hüpfburg aufgestellt. Am Ende der Grünzone fahren Elektroautos.
Die kleinen Besucher stellen am Glücksrad Fortuna auf die Probe, lassen sich vom Kidstreff der Landeskirchlichen Gemeinde Kulmbachs mit den vielen Stationen begeistern. Die Kinder flechten aus Wolle bunte Armbänder, lassen sich schminken und in bunte Schmetterlinge verwandeln. Und auch Armbrustschießen gibt es - die Kinder probieren den Umgang gerne mal, auch wenn das Treffen nicht so einfach ist.
Doch nicht nur die kleinen Besucher kommen beim Fest in der Grünzone auf ihre Kosten. Die Patersbergcombo sorgte für zünftige musikalische Unterhaltung. Es gab Kaffee und Kuchen, Crepes und Deftiges.
Und auch Oberbürgermeister Henry Schramm mischte sich unter Festpublikum. Wenn er einen Wunsch habe, dann sei dies, dass nicht nur die friedliche Revolution, die zum Mauerfall geführt hat, gefeiert werden, sondern dass es auch Frieden auf der Welt geben könnte. Und außerdem erinnerte Oberbürgermeister Henry Schramm auch an das Erntedankfest.
Dass das Erntedankfest nicht vergessen wird, dazu leistete vor allem Bastian Wölfel (14) einen Beitrag. Bastian Wölfel hatte im Grünzug einen Stand mit selbstangebauten Kürbissen aufgebaut und verkaufte die kleinen und großen Kürbisse. "Ich habe auf zwanzig Quadratmetern in diesem Jahr Zierkürbisse, aber auch gelbe Riesen und Hokkaidokürbisse angebaut", erklärte Bastian Wölfel - und war selbst erstaunt über die Ausbeute. Bei der Mangersreuther Kerwa hatte Bastian Wölfel seine Kürbisse schon für den Wiederaufbau des Paul-Gerhardt-Kindergartens verkauft, doch in der Grünzone wollte er mit seinem Kürbisstand einfach sein Taschengeld ein bisschen aufbessern, sagte Wölfel.