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Hundehalter nehmen keine Rücksicht auf Kindergartenkinder


Autor: Dagmar Besand

Siedlung, Dienstag, 26. März 2013

Die Wiese vor dem Kindergarten Kreuzkirche in der Kulmbacher Siedlung ist täglich aufs Neue übersät mit Hundehaufen. Verbotsschilder werden ignoriert und sogar herausgerissen oder beschädigt. Sind die Kinder etwa den Kulmbacher Hundehaltern völlig egal?
Ist der Hinweis noch nicht groß genug? Zwei solche Schilder stehen auf dem Rasen vor dem Eingang zum Kindergarten Kreuzkirche. Trotzdem lassen unbelehrbare Hundebesitzer ihre Tiere dort ihr Geschäft verrichten. Die Haufen bleiben einfach liegen. Foto: Christian Holhut


Bitten, schimpfen, Anzeige erstatten - nichts hilft gegen die rücksichtslosen Zeitgenossen, die mit ihren Hunden Gassi gehen und sie überall ihr Geschäft machen lassen, sei es auf dem Gehsteig, vor Haustüren und Einfahrten zu Wohnhäusern oder auf der Wiese der Kindertagesstätte Kreuzkirche. "Es ist zum Verzweifeln", sagt die Kita-Leiterin Bettina Roder.

Vermutlich mit Absicht

"Wir haben zwei Verbotsschilder aufgestellt, um die Leute darauf hinzuweisen, dass unser Grundstück kein Hundeklo ist, aber etliche Leute lassen ihre Hunde wohl sogar absichtlich ihren Haufen direkt vor das Schild setzen." Das sei möglicherweise als Provokation und Protest gedacht.

Verständnis hat Roder für derartiges Verhalten nicht: "In welcher Welt leben wir denn? Das ist eine Einrichtung für Kinder! Die laufen über den Rasen und haben die Schuhe voller Hundekot.

Und wenn mal ein Kind stolpert, dann klebt der stinkende Dreck nicht nur an den Sohlen."

Das Problem ist nicht neu und hat auch den Stadtrat und die Verwaltung schon mehrfach beschäftigt. Deshalb wurde vor drei Jahren eine neue Satzung erlassen, die Hundehalter verpflichtet, die Hinterlassenschaften der Vierbeiner zu beseitigen. Zum Ausgleich wurden Freilaufflächen für Hunde ausgewiesen, insgesamt acht, eine davon auch in der Siedlung, und zwar auf der Fläche hinter dem Bolzplatz beim TSV 08. Das Einhalten der Satzung erleichtern Tütenspender und zusätzliche Abfallbehälter. "Durch diese Maßnahmen hat sich die Situation in vielen Bereichen des Stadtgebiets verbessert", sagt Andrea Mandl von der Pressestelle.

"Bei uns haben leider alle Appelle bislang nichts genutzt", sagt Bettina Roder resigniert. Die einzige Lösung wäre wohl ein Zaun. "Aber es wäre doch traurig, wenn wir unsere begrenzten finanziellen Mitteln dafür verbrauchen müssten."

Hindernislauf durch die Siedlung

Nicht nur die Kinder, Eltern und Mitarbeiter der Kita sind sauer auf die rücksichtslosen Hundebesitzer. "Das ist ein Problem in der ganzen Siedlung", weiß Bettina Roder. Wenn sie mit einer Kindergruppe spazieren gehe, sei das wie ein Hindernislauf. Links und rechts, überall Hundehaufen-Tretminen. "Und wenn man mal einen Gassigeher auf frischer Tat erwischt und zur Rede stellt, bekommt man unverschämte Antworten oder wird ignoriert."

Es seien nicht einzelne Unbelehrbare, sondern eine ganze Reihe von Hundebesitzern, denen die Kinder offensichtlich völlig egal seien. "Es ist schon so weit gekommen, dass es bei Festen zu den Vorbereitungen gehört, kurz vor der Veranstaltung die Hundehaufen auf der Wiese einzusammeln, damit die Kinder und Gäste sich dort frei bewegen können."

Dabei wäre das Problem ganz einfach zu lösen, meint Bettina Roder: "Es ist doch nicht zu viel verlangt, beim Gassigehen eine kleine Tüte mitzunehmen und die Hinterlassenschaften einzusammeln."