Hotel in Wirsberg hat kein Problem mit dem Finden von Nachwuchs
Autor: Werner Reißaus
Wirsberg, Donnerstag, 20. Dezember 2018
Der Hotel- und Gaststättenverband klagt zunehmend über fehlendes Personal, vor allem gute Köche sind gefragt.
Im Werben um Personal haben es die deutschen Hoteliers und Gastronomen immer schwerer, zumal in der benachbarten Schweiz mit weitaus höheren Löhnen und Gehältern gelockt wird. Im Vier-Sterne Hotel Bellevue Spa & Resort Reiterhof setzt Hotelchef Frank Eckert weiter auf die Ausbildung.
Derzeit hat er das Glück, dass sich zwei Köche und eine Köchin ausbilden lassen - soviel wie noch nie. Susanne Eckert: "Koch ist nach wie vor ein Leidenschaftsberuf - und mit der Medienpräsenz hat der Beruf auch nochmals an Dynamik gewonnen."
Unmittelbar nach der Grenzöffnung hatte Frank Eckert schon einmal drei Köche in der Ausbildung: "Wir haben jetzt festgestellt, wenn man erst mit 18 Jahren in der Ausbildung beginnt, ist auch die geistige Reife für diesen Beruf da, weil er nicht nur eine körperliche Anstrengung ist, sondern man muss auch mitdenken."
Dass die Ausbildung oft vorzeitig beendet wird, damit haben Frank und Susanne Eckert kein Problem: "Wir beschreiben schon die ganzen Seiten, die man bei dem Beruf beachten muss, dass die Köche zum Beispiel in Teilzeit arbeiten und dass auch Feiertags- und Sonntagsarbeit ein Thema ist. Die Leute, die bei uns die Ausbildung anfangen, ziehen sie in der Regel durch, auch oftmals auf dem zweiten Bildungsweg. Wir hatten einmal einen Koch, der hatte einen tollen Job im Vermessungsamt, aber das war ihm zu langweilig. Seine Leidenschaft war Kochen - und daher wollte er unbedingt auch den Beruf des Kochs ergreifen."
Mit Niklas Kleinmann (26) hat ein "Nordlicht" seine Ausbildung zum Koch vor einem Jahr begonnen. Er war mit seinen Eltern schon in vielen Ecken der Bundesrepublik unterwegs, von Kiel über Marburg an der Lahn in Hessen, Konstanz und Kreuzlingen am Bodensee sowie den Uni-Städten Göttingen und Bayreuth. Im Beruf des Vaters lag der Grund für die vielen Wohnortwechsel: "Mein Vater ist Professor für Arbeit- und Organisationspsychologie und ist jetzt an der Uni in Zürich tätig."
Und Niklas Kleinmann wollte einen ähnlichen Weg wie der Vater gehen und begann in Bayreuth zunächst das Studium der Chemie und später der Biologie: "Ich habe in der Vorlesung gesessen, meine Kommilitonen haben alle gespannt nach vorne geguckt und ich überlegte mir, was ich am Abend kochen könnte. Mir wurde dann sehr schnell klar, dass Kochen das Einzige ist, was mir wirklich Spaß macht."
Weiter erzählt er: " Ich habe mich einfach gefreut, abends nach Hause zu kommen und so zwei Stunden richtig aufwendig am Herd ein Essen zu kochen. Da habe ich mir gedacht, da kann ich doch einfach einmal den Beruf des Kochs machen und danach vielleicht das Studium beenden. Aber was mich gerade glücklich macht, das ist das Kochen, und ich entschied mich dann recht schnell, eine Kochlehre zu beginnen."