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Horror-Brand an der Wonseeser Schule


Autor: Sonny Adam

Wonsees, Freitag, 27. Sept. 2013

Zwölf Kinder sind im Obergeschoss der Schule eingeschlossen - davon mussten die Aktiven bei der Feuerwehr-Großübung in Wonsees ausgehen. Und aus dem Heizraum sollten vier Personen durch einen Lüftungsschacht nach oben befördert werden. Das Szenario war eine Herausforderung.
Mit der Drehleiter versuchen die Feuerwehren die zwölf Kinder, die im Obergeschoss der Wonseeser Schule noch eingeschlossen sind, aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Fotos: Sonja Adam


Die Führungsmannschaft rund um Kreisbrandrat Stefan Härtlein und Kreisbrandinspektor Siegfried Zillig hatte sich bei der Konstruktion des Übungsszenarios in Wonsees allergrößte Mühe gegeben. Ein Brand in der Schule, mehrere Personen vermisst - das war die Ansage.

Die Feuerwehren aus Kulmbach, Kasendorf, Azendorf, Wonsees, Schirradorf, Hollfeld, Krögelstein, Waischenfeld, Großenhül und Kleinhül jedoch sahen schnell, dass dieses auf den ersten Blick einfache Szenario weit untertrieben war. Denn die Schule war völlig verqualmt, eine Orientierung war unmöglich. Und im Untergeschoss sollen sich auch noch Personen aufgehalten haben.

Im Dunkeln kämpften sich die Feuerwehrleute mit Schwerem Atemschutz ins Innere des Gebäudes. Sie waren dabei stets mit Leinen gesichert. Das Vorankommen war schwierig. Denn die Türstöcke waren brüchig und nicht mehr passierbar. Absperrbänder symbolisierten Hindernisse, einige waren schon zusammengefallen.



Diejenigen, die sich das Horrorszenario ausgedacht hatten, haben wirklich Einfallsreichtum beweisen. Jede Schwierigkeit, die auftreten kann, war in der Wonseeser Schule vorhanden.
Und in einer Schule liegt Vieles herum - Stolperfallen gewissermaßen. Auch die Tische und Stühle standen nicht immer dort, wo sie stehen sollten.

Unterdessen versuchte die für die Drehleiter zuständige Mannschaft von außen die im Obergeschoss eingeschlossenen zwölf Schüler zu befreien. Ein anderes Team, ebenfalls mit Schwerem Atemschutz ausgerüstet, kämpfte sich indes in den Seitentrakt vor. Dort, im Keller, befindet sich der Werkraum. Darin lag ein Verletzter - eine Holzpuppe - inmitten hochgefährlicher Farben und Klebstoffen. Im Heizraum entdeckten die Feuerwehrler ebenfalls Verletzte. "Das Schwierige dabei ist, dass diese Verletzten in einer Crash-Rettung durch den Kellerschacht nach oben befördert werden müssen", erklärte Kreisbrandinspektor Siegfried Zillig.

"Die Zusammenarbeit ist gut. Aber natürlich merkt man, dass es nur eine Übung ist. Im Ernstfall geht vieles einfach schneller", zog Kreisbrandrat Stefan Härtlein Bilanz.

Viele Wonseeser wohnten dem Spektakel bei - auch viele Schüler. Und so manchem fiel wohl ein Stein von Herzen, dass alles nur eine Übung war. Eine Übung, die in diesem Ausmaß sicherlich nur in einem leer stehenden Gebäude möglich ist und wohl nie mehr Realität werden kann. Denn die Wonseeser Schule steht leer.