Hoffnung für den Bahnhof Untersteinach
Autor: Matthias Beetz
Untersteinach, Dienstag, 13. Oktober 2015
Die Gemeinde Untersteinach kann sich doch noch Hoffnungen machen, dass der kleine Bahnhof des Ortes mit Aufzügen barrierefrei gestaltet wird. Hintergrund: ein Förderprogramm der Bundesregierung.
Wie von Bürgermeister Volker Schmiechen (SPD) und Verwaltungsleiter Martin Betz im Untersteinacher Rathaus zu erfahren war, hat die Gemeinde Mitte des Jahres sofort reagiert, als ein Sonderförderprogramm des Bundes zur Barrierefreiheit von kleineren Bahnhöfen angekündigt wurde, und an die Landesregierung geschrieben. Parallel dazu hat sich Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU) auf Bundesebene für die Untersteinacher Belange eingesetzt.
Fertige Planungen liegen vor
Berechtigte Hoffnung, den bislang abgelehnten barrierefreien Ausbau des Bahnhofs doch noch zu erreichen, können sich die Untersteinacher vor allem deshalb machen, weil es für die seit längerer Zeit angekündigte Umgestaltung des örtlichen Bahnhofs samt Neubau von Gleis 2 für den Personenverkehr fertige Planungen gibt.
Insgesamt drei Millionen Euro sollen die Arbeiten nach aktuellen Berechnungen kosten.
Hintergrund für das Projekt ist der Umstand, dass Züge in Richtung Bayreuth/Hof ständig für den Halt in Untersteinach ins Gegengleis wechseln müssen. Und das führt zu Fahrzeitverlängerungen.
Allerdings: Weil Untersteinach nicht über 1000 Fahrgäste pro Tag aufweisen kann, so die bisherige Haltung der Bahn, sollten die beiden Gleise nach aktuellem Stand mit einer sechs Meter hohen Treppenanlage gekoppelt werden. Einzige Chance, Barrierefreiheit zu erreichen, wäre die Möglichkeit gewesen, dass die Gemeinde selbst viel Geld in die Hand nimmt. Und das kann sie sich nicht leisten.
Aufzüge bereits vorgesehen
Der zweite große Vorteil besteht darin, dass in die fertigen Pläne sogar die Standorte für die vom Gemeinderat nachdrücklich gewünschten zwei Aufzugsanlagen eingezeichnet sind. Aufwendige Neuplanungen wären also nicht nötig, sagt Bürgermeister Schmiechen (SPD), der den Sachverhalt in der nächsten Ratssitzung am kommenden Dienstag ohnehin zum Thema machen wollte. "Wir begrüßen es natürlich, dass man die Notwendigkeit erkannt hat, dass auch kleinere Bahnhöfe barrierefrei gemacht werden", sagt das Gemeindeoberhaupt und ist zuversichtlich, dass Untersteinach zum Zuge kommen wird.Sicher ist das bislang freilich nicht, weil Untersteinach - wenn auch als einziger Bahnhof in ganz Oberfranken - zunächst einmal zusammen mit 20 anderen Bahnhöfen in Bayern von Verkehrsminister Joachim Herrmann dem Bund zur Förderung im Zukunftsinvestitionsprogramm 2016 bis 2018 (ZIP) vorgeschlagen wurde. Insgesamt stehen bundesweit rund 50 Millionen Euro vom Bundesverkehrsministerium für den Ausbau zur Verfügung.
15 Millionen für Bayern?
Herrmann rechnet mit zirka zehn bis 15 Millionen Euro Fördergeldern aus Berlin. Da aus dem Programm nur 50 Prozent der Kosten gefördert werden, müssen für den jeweiligen Einzelfall aber noch weitere Finanzierungsanteile sichergestellt werden. Welche Schienenverkehrsstationen tatsächlich aus dem ZIP barrierefrei ausgebaut werden können, soll voraussichtlich vom Bund noch dieses Jahr entschieden werden.