Hoffnung auf Neubeginn bleibt
Autor: Sonny Adam
Stadtsteinach, Dienstag, 04. November 2014
Seit vier Tagen sind die Avia-Tankstelle und die Autowerkstatt Fuchs geschlossen. Erst einmal vorübergehend, so die offizielle Version. Die Stadtsteinacher hoffen, dass die Erbstreitigkeiten zu einem guten Ende kommen werden.
Die Schließung hat auch Bürgermeister Roland Wolfrum überrascht. "Wir haben jetzt erst einmal aktuell das Problem, dass wir schauen müssen, wo wir für unseren Bauhof den Sprit herbekommen. Denn wir wollen auch in Zukunft auf Rechnung kaufen", sagt Roland Wolfrum. Jetzt sucht der Bürgermeister kurzfristig eine Tankstelle, mit denen die Stadt einen Vertrag schließen kann. Derzeit verhandelt er mit den Tankstellen in Wirsberg und Kauernburg.
Außerdem hat der Bürgermeister Kontakt zu jemandem, der sich für die Tankstelle interessiert. Und der Bürgermeister versucht Kontakt mit der Erbengemeinschaft herzustellen.
Geschockt sind auch die Stadtsteinacher Bürger über die plötzliche Schließung. Robert Dütsch (65) hat von der Schließung aus der Zeitung erfahren. "Ich habe immer in Stadtsteinach getankt. Und ich finde es schade, dass das jetzt vorbei sein soll.
"Ich weiß gar nicht, wohin ich jetzt mein Auto bringen soll. Ich habe mir noch keine andere Möglichkeit gesucht", sagt Elisabeth Kraus (65). Sie hat die Tankstelle und das wohnortnahe Serviceangebot immer gerne genutzt. "Das war halt praktisch, weil ich nach Hause laufen konnte. Ich fände es schade, wenn die Tankstelle und die Werkstatt zu bleiben würde. Ich war auch mit der Kundenbetreuung sehr zufrieden", sagt Kraus.
"Ich habe auch immer in Stadtsteinach getankt", sagt Erika Korkisch (52) und kann die plötzliche Schließung nicht verstehen. "Für uns in Stadtsteinach ist das eine Katastrophe. Jetzt muss man nach Kulmbach oder Kauernburg zum Tanken. Ich hoffe ja, dass jemand die Tankstelle übernimmt und dass es doch noch weitergeht", so Korkisch.
Aber nicht nur die Stadtsteinacher sind betroffen, sondern auch die Auswärtigen. Gerhard Schott (70) hat bei Besuchen im Seniorenheim immer in Stadtsteinach getankt. "Wenn ich jetzt tanken will, muss ich nach Neuenmarkt fahren", sagt er.
Weniger betroffen von der Schließung sind dagegen die heimischen Firmen, die alle eigene Tankstellen haben. Die Spedition Schramm hat einen eigenen 10 000-Liter-Tank auf dem Firmengelände - und der wird ein Mal pro Woche voll gemacht, für die eigenen Speditionsfahrzeuge. "Wir haben auch eine eigene Tankstelle. Aber trotzdem ist die Schließung nicht gut für Stadtsteinach", sagt Oswin Kirchner vom Steinbruch Schicker.
Doch solange das Schild "Vorübergehend geschlossen" an der Tankstelle prangt, geben die Stadtsteinacher die Hoffnung auf einen Neuanfang noch nicht ganz auf.
Die nächsten Tankmöglichkeiten sind in Marktrodach - das macht eine einfache Entfernung von 15 Kilometern. In Richtung Neuenmarkt ist die nächste Tankstelle zwölf Kilometer entfernt, und die Kauernburger Tankstelle ist immerhin einfach zehn Kilometer entfernt.