0,01 Prozent des hochgiftigen Cadmiums wären erlaubt gewesen. Weil aber selbst Staatsanwaltschaft und Gericht nicht sagen konnten, woher der Angeklagte das hätte wissen sollen, stellte das Gericht das Verfahren kurzerhand ohne Auflagen ein. Sogar die Kosten und Auslagen des Angeklagten trägt die Staatskasse.
Der Angeklagte, als Elektrogerätemechaniker durchaus vom Fach, wollte eine Wärmepumpe in sein Haus einbauen. Dafür benötigte er die Silberlotstangen und ersteigerte sie in zwei Tranchen über Ebay. "Ein Schnäppchen", wie er sagte. Allerdings ließ er später dann doch von seinem Vorhaben ab, weil die Wärmepumpe ohnehin schon defekt war, und so veräußerte er, wiederum über Ebay, die fraglichen Stangen erneut.
Vom bisher ersten derartigen Verfahren sprach der Beamte von der Kripo Bayreuth.

Über die Regierung von Oberfranken sei die Polizei benachrichtigt worden und habe gleich eine Hausdurchsuchung veranlasst. Ergebnis: der Großteil der Stangen war bereits veräußert worden. Der Polizist berichtete von einer größeren Firma, die solche cadmiumhaltigen Stangen herstellt, der Angeklagte hatte die Stangen aber nicht direkt von der Firma, sondern über einen Privatanbieter bezogen. Vielleicht habe es deshalb auch weder einen Aufdruck, noch einen "Beipackzettel" gegeben.