Himmelkron/Kremitz: Auf freiwilligen Lärmschutz verzichten?
Autor: Werner Reißaus
Kremitz, Sonntag, 02. Februar 2020
Die Autobahndirektion Nordbayern will bei der Lanzendorfer Brücke freiwillig Erdwälle aufschütten lassen. Das würde vor allem den Ort Kremitz entlasten. Doch nicht alle sind mit den Planungen einverstanden.
Es gibt Widerstand gegen die geplante Lärmschutzmaßnahme am südlichen Widerlager der Autobahntalbrücke der A 9. Die Autobahndirektion Nordbayern will dort freiwillig Erdwälle aufschütten lassen.
Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU) hatte kurzerhand zu einem Vor-Ort-Infotermin am Sonntagmorgen eingeladen, bei dem die Pläne und die rechtlichen Grundlagen dieser "Erdstoffseitendeponie" besprochen wurden. Dem Gemeindeoberhaupt ging es dabei um die Vorteile für den Ortsteil Kremitz und die befürchteten Nachteile.
Rund 50 Bürger waren mit den Vertretern des Gemeinderates der Einladung gefolgt.
Schneider stellte gleich klar: "Wenn die Bürger sagen, wir brauchen das nicht, dann es wird auch die nächsten zehn bis 20 Jahre keinen zusätzlichen Lärmschutz geben." Er machte deutlich, dass der Lärmschutz seit dem Bau der Talbrücke Lanzendorf ein Thema ist: "Eine wesentliche Verbesserung konnten wir erreichen, als bei der Baumaßnahme 2019 die Übergangskonstruktion umgestellt wurde. Es wurde auch der Lärmschutz auf der Seite zur Ortschaft Kremitz und in Richtung Kieselhof erneuert."
Planung geändert
Ursprünglich war vorgesehen, dass die Schallschutz-Elemente der Talbrücke, die nach rund 20 Jahren ihre Halbwertzeit überschritten hatten, weiter bis zur Betriebsausfahrt verwendet werden, um an dieser Stelle die Lage zu verbessern.
"Bedauerlicherweise wurde das vom Bundesverkehrsministerium aus den Plänen und der Ausschreibung herausgestrichen." Der Bürgermeister stellte klar, dass laut Autobahndirektion der Erdwall die einzige Möglichkeit zur Verbesserung der Situation sei und es keine Verlängerung der Wände an der Brücke geben wird.
Im Spätsommer vergangenen Jahres hatte CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner mitgeteilt, dass die Gemeinde Himmelkron die Chance hat, eine freiwillige Verbesserung zu bekommen - im Zusammenhang mit der Verlegung der A 70 bei Thurnau. Von dort könnten größere Erdmengen zur Talbrücke bei Kremitz transportiert werden, um damit den Schallschutz zu optimieren.