Nach dem Bürgerentscheid zum Gewerbegebiet in Himmelkron will die Bürgerinitiative jetzt das Planungsverfahren kritisch begleiten.
"Wir geben nicht auf!" - Zehn Tage nach dem Bürgerentscheid in Himmelkron gibt sich die Bürgerinitiative gegen das Gewerbegebiet kämpferisch. Und Sprecherin Wilhelmine Denk bestätigt, was in Himmelkron schon länger gemunkelt wird: Die Initiative trägt sich sogar mit dem Gedanken, bei der Kommunalwahl im nächsten Frühling mit einer eigenen Liste anzutreten.
Immerhin, so sagt Sprecherin Wilhelmine Denk, hätten 928 Menschen deutlich kundgetan, dass sie gegen ein neues Gewerbegebiet in Himmelkron seien. "Die werden wir jetzt nicht im Regen stehen lassen." Wichtig sei es nun, frischen Wind in den Gemeinderat zu bringen. "Wir brauchen eine Opposition, die Tacheles redet!"
Ein Rückblick: Am 26. Mai hatten die Himmelkroner abgestimmt. Für das Bürgerbegehren "Für den Erhalt der Himmelkroner Kulturlandschaft" (und damit gegen ein Gewerbegebiet an der B 303) - oder für das Ratsbegehren, mit dem der Fortgang der Planungen erreicht werden sollte. Denkbar knapp waren die Gegner des Gewerbegebietes unterlegen. Zwar hatten sowohl Bürger- als auch Ratsbegehren das sogenannte Quorum erreicht und galten damit als angenommen. Die Stichfrage freilich entschieden mit nur 39 Stimmen Vorsprung die Befürworter einer weiteren Planung für sich.
Auf jeden Fall mitreden
"Hoch emotional" seien die unmittelbaren Reaktionen gewesen, erinnert sich Dieter Hornfeck, einer der Köpfe der Initiative.
Bei einem Treffen am Mittwochabend im Gasthof Opel war man dann längst zu einem sachlichen Ton zurückgekehrt. Man sei fest entschlossen, im nun beginnenden Verfahren für eine Bauleitplanung mitzureden, so Wilhelmine Denk. Es sei noch vieles ungeklärt, so etwa Fragen des Lärmschutzes, der Schadstoffbelastung, der Entwicklung des Grundwasserstandes oder der Ableitung von belastetem Oberflächenwasser.
Sie erneuerte die schon mehrfach geäußerte Befürchtung, dass sich das Projekt für den Investor lohne, dass für die Gemeinde aber außer Lärm, Abgasen und Schadstoffen nicht viel abfalle.
Diskussionsbedürftig ist ihrer Ansicht nach auch die Frage der Verkehrsbelastung. So müsse man davon ausgehen, dass der als Ideallösung für die aktuellen Probleme propagierte Kreisverkehr im Jahr 2030 schon wieder an die Grenzen seiner Kapazität stoße. Solche Informationen seien der Bevölkerung bisher vorenthalten worden.