Hilfe: Die Schnecken kommen!
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Freitag, 27. Mai 2022
Nacktschnecken fallen zu Tausenden über die Gärten her und fressen Gemüse- und Blumenbeete kahl. Warum es so viele sind - und wie man der Plage Herr wird.
Sie kommen, wenn es dunkel wird und fallen über die liebevoll gehegten und frisch angepflanzten Beete her: Nacktschnecken sind Teil der Natur, können aber zum Albtraum jedes Gartenbesitzers werden, wenn sie zu Tausenden angekrochen kommen. Genau das passiert derzeit in vielen Gärten in Stadt und Landkreis Kulmbach. "Meine gerade gepflanzten Zucchini und Gurken - alle weg", schreibt uns eine Leserin auf unserer Garten-Facebookseite "Die Traumgarten AG", bei anderen sitzt ein Schleimer auf jedem Salatblatt, vom Basilikum steht nur noch ein Stummel. Lilien und Dahlien - durchlöchert.
Zartes Grün ist ein Festessen
"Die Schnecken sitzen zur Zeit überall", beobachtet auch Günter Reif. Der passionierte Hobbygärtner ist Vorsitzender des Kulmbacher Kreisverbands für Gartenbau und zieht jedes Jahr Tausende einjährige Sommerblumen selbst an: "Die pflanze ich, damit auch im Spätsommer etwas blüht und die Insekten auch dann noch Nahrung finden."
Ein guter Plan. Dumm nur, dass die zarten Blumensetzlinge auch bei den Schnecken heiß begehrt sind. Wenn Günter Reif die in stundenlanger mühevoller Arbeit pikierten Pflänzchen nicht schützt, ist seine Mühe vergebens. "In einer Nacht ist da alles weg. Das zarte Grün ist ein Festessen für sie."
Noch sind es weniger die berüchtigten Spanischen Wegschnecken, die Gartenbesitzer zur Verzweiflung treiben, sondern die kleinen Gartenwegschnecken. Diese sind nur wenige Zentimeter lang, aber sie treten in Horden auf und sind genauso gefräßig wie die großgewachsene Verwandtschaft.
Warum sind dieses Jahr so viele Schnecken in den Gärten, dass sie zur Plage werden? Günter Reif, der sich seit vielen Jahren intensiv mit Schnecken beschäftigt und auch Vorträge hält, hat dafür eine einfache Erklärung: In den sehr trockenen und heißen Sommern vor 2021 wurden sie stark dezimiert. Doch letztes Jahr hat es viel geregnet, die Populationen haben sich erholt."
Tagsüber verstecken sich die Tiere überall dort, wo es dunkel und feucht ist, graben sich sogar in den Boden ein. Nachts stürmen sie dann die Beete.
Unter günstigen Lebensraum- und Nahrungsbedingungen vermehren sich