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Kindergarten in der Blaich: Hier spielen bald die Kinder


Autor: Dagmar Besand

Kulmbach, Mittwoch, 20. April 2016

Die Pläne für den Kindergarten in der Blaich, der die renovierungsbedürftige Kita der Auferstehungskirche ersetzen soll, nehmen Gestalt an.
Neben den Tennisplätzen in der Blaich baut die Stadt Kulmbach einen neuen Kindergarten. Das Gelände ist schon frei geräumt, und der Tennisverein ist bereit, einen Teil seines Grundstücks für die Kita-Außenanlagen abzutreten. Foto: Dagmar Besand


Die Katastrophe liegt neun Monate zurück: In der Nacht zum 31. Juli ist der Paul-Gerhardt-Kindergarten in Weiher abgebrannt. 104 Kinder wurden dort betreut, die mit ihren Erzieherinnen innerhalb weniger Stunden eine neue Bleibe finden mussten. Keine einfache Aufgabe, denn die übrigen Kulmbacher Kitas zeigten sich zwar hilfsbereit, haben aber selbst nur wenig Platz. Man rückte zusammen, die "Pauli"- Gruppen wurden verteilt auf die Kindergärten Kreuzkirche, Waaggasse und Friedenskirche. Übergangsweise.


Gruppen wieder vereint


Nun wird das Provisorium bald ein Ende haben. Die Stadt baut einen neuen Kindergarten in der Blaich, der den stark renovierungsbedürftigen Kindergarten der Auferstehungskirche ersetzen soll. Sobald dieser fertig ist, werden dort alle Kinder aus dem Paul-Gerhardt-Kindergarten wieder gemeinsam untergebracht, bis ihr eigener Kindergarten bezugsfertig ist. Das wird voraussichtlich Mitte des Jahres 2017 der Fall sein.

Erleichtert hatten Eltern, Kirchengemeinde und die "Die Kita" reagiert, als diese Lösung Anfang Dezember stand. Nur noch wenige Monate müssen die gastgebenden Kirchengemeinden jetzt mit den beengten Verhältnissen zurechtkommen.

Inzwischen wurde das Bauprojekt öffentlich ausgeschrieben, die Frist für die Bewerber ist am vergangenen Freitag abgelaufen. Dabei geht es um drei gesonderte Aufträge: die Erstellung der Planung, die Errichtung des Gebäudes und die Gestaltung der Außenflächen.

Welche Firmen den Zuschlag bekommen, steht allerdings noch nicht fest. "Im Moment werden die Angebote noch final geprüft", so Pressesprecher Simon Ries von der Stadt Kulmbach.

Die Bauarbeiten selbst sollen so schnell wie möglich nach Auftragsvergabe beginnen. Diese erfolgt in der Stadtratssitzung am 12. Mai.


"Mit Volldampf"


Detaillierte Pläne zum Neubau gibt die Stadt noch nicht bekannt. "Bezüglich der genauen Aufteilung der Räumlichkeiten befinden wir uns noch in abschließenden Gesprächen mit der Fachstelle der Regierung. Grundsätzlich haben wir großen Wert darauf gelegt, dass die Räumlichkeiten großzügig bemessen sind." In seiner Mai-Sitzung werde der Stadtrat mit der Auftragsvergabe auch das endgültige Konzept absegnen. "Danach geht es dann mit Volldampf los", so Simon Ries.

Die genauen Kosten des Neubaus werden noch berechnet und zur Stadtratssitzung vorgelegt. Grundsätzlich habe die Regierung von Oberfranken jedoch bereits signalisiert, das Projekt zu fördern.

Die notwendigen Vorarbeiten führt die Stadt Kulmbach selbst durch. So wurde das städtische Grundstück in der Blaicher Straße schon vor einiger Zeit frei geräumt. Für die Außenanlagen des Kindergartens wird ein Teil der benachbarten Tennisplätze benötigt. Dies stellt jedoch kein Hindernis dar. Ries: "Die Gespräche mit dem Tennisverein sind geführt, hier ist alles geregelt. Wir bedanken uns herzlich beim Verein mit seinem Vorsitzenden Hans-Dieter Ernst für die gute Zusammenarbeit."


Der Zeitplan ist eng


In so kurzer Zeit einen neuen Kindergarten auf die Beine zu stellen, ist keine leichte Aufgabe, so der Pressesprecher: "Die große Herausforderung war und ist die Zeitschiene: Zwischen ersten Überlegungen bis zur geplanten Fertigstellung liegt weniger als ein Jahr."

Um diesen ambitionierten Zeitplan zu halten, mussten von Anfang an verschiedene Arbeitsschritte, die normalerweise nacheinander kommen, parallel laufen, zum Beispiel Planung, Konzepterstellung, Abklärung von Fördermitteln, Einbindung des Landratsamts als Aufsichtsbehörde, Gespräche mit der Regierung von Oberfranken.
Dazu komme, dass im Planungsprozess immer wieder neue Ideen einfließen. Ein Beispiel: "Wir prüfen derzeit, die Voraussetzungen für Sonnenenergiegewinnung auf dem Dach zu schaffen. Das hat aber wieder Auswirkungen auf die Architektur und auch auf die Kosten." Bei der Stadt ist man aber optimistisch, dass man den Zeitplan einhalten kann.


Bauteile werden vorgefertigt


Die Bauweise im Modulsystem ermöglicht das: "Bei dieser Herangehensweise wird viel vorproduziert und angeliefert. Dennoch sind umfangreiche Arbeiten vor Ort erforderlich. Es müssen ja unter anderem auch die Parkplätze angelegt, der Spielplatz und die Freiflächen gestaltet werden." Erklärtes Ziel der Stadt ist es, dass die "Paulis" zum Beginn des neuen Kindergartenjahres im September in die Blaich umziehen können.