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Hier könnten in Kulmbach 184 Appartements für Studenten entstehen


Autor: Alexander Hartmann

Kulmbach, Montag, 14. Januar 2019

Der Uni-Campus wird Kulmbach verändern. Wohnraum für Studenten soll an verschiedenen Standorten entstehen. Die Weismainer Baufirma Dietz plant in der Gummistraße einen großen Neubau.
Das Grundstück an der Gummistraße, auf dem das Wohnheim errichten werden soll und das zurzeit zum Teil von einem Autohandel genutzt wird, grenzt an die Tanzschule Barbic (im Hintergrund) an.  Foto: Alexander Hartmann


Das Kulmbacher Stadtbild wird sich durch den Uni-Campus verändern. Nicht allein durch die Baumaßnahmen auf dem Güterbahnhofsareal. Studenten, Lehrpersonal und Mitarbeiter der Hochschule brauchen auch Wohnraum, der erst geschaffen werden muss.

Projekte privater Investoren

Allein 120 Appartements würden durch ein Studentenheim entstehen, das auf dem Campus-Areal entstehen soll (siehe "Diese Neubauten sind geplant"). Weitere Wohnanlagen sind auf dem einstigen Gelände des VfB an der Burghaiger Straße sowie auf dem der früheren Mälzerei Müller in der Kronacher Straße vorgesehen. Dort könnte nach umfangreichen Abbrucharbeiten ein Komplex mit je 70 Wohnungen für Studenten und Senioren realisiert werden. Beide Vorhaben privater Investoren hat der Stadtrat bereits genehmigt.

Neben der Tanzschule

Neu ist: Weitere 184 Appartements sollen auf einem 5000 Quadratmeter großen Grundstück an der Gummistraße entstehen - in direkter Nachbarschaft zur Tanzschule Barbic und gegenüber der Brauerei. Die Weismainer Baufirma Dietz hat das Areal, das derzeit zu Teilen von einem Autohandel genutzt wird, erworben. Sie plant ein Studentenheim mit 5000 Quadratmetern Wohnfläche. "Wir haben den Bauantrag bei der Stadt eingereicht und hoffen, dass wir die politischen Mandatsträger für das Projekt gewinnen können", sagt Geschäftsführer Christian Dietz.

Die Verwaltung prüft

Dass der Antrag kurz vor Weihnachten in der Verwaltung eingegangen ist und nun geprüft wird, teilt der Pressesprecher der Stadt Kulmbach, Simon Ries, mit. "Nach der Prüfung wird er dem Stadtrat vorgelegt."

25 Quadratmeter groß

Christian Dietz ist davon überzeugt, dass das Areal für Studenten-Appartements geeignet ist, zumal der Uni-Campus nur rund 500 Metern entfernt wäre. Vorgesehen sind 25 Quadratmeter große Zimmer mit Bad und Kochnische, die möbliert wären. "Das ist bei solchen Objekten üblich", so Dietz. Auch eine Caféteria würde in den Wohnblock mit grünem Innenhof integriert. Die Projektkosten beziffert er auf 14 Millionen Euro.

Sollte das Vorhaben genehmigt werden, könnte der Bau frühestens Ende des Jahres beginnen. Bezugsfertig wäre die Anlage laut Dietz 2022 - zu einem Zeitpunkt, zu dem die Uni ihren Betrieb aufgenommen haben wird. Der Geschäftsführer weiß aber, dass dann noch längst nicht alle 1000 Studenten in Kulmbach sein werden. Die Appartements würden, so Dietz, wohl Zug um Zug vermietet.

Ein Globalkäufer?

Um die Vermietung oder den Verkauf wird sich die Weismainer Firma nicht kümmern. Es gebe bereits sechs Interessenten, die das Wohnheim als Globalkäufer erwerben wollten - unter anderem aus der Versicherungs- und Immobilienbranche.

Das sagt die Uni

Über 400 Appartements für Studenten könnten nach den derzeitigen Planungen in Kulmbach entstehen - bei 1000 Studenten, die im Endausbau am neuen Uni-Campus lernen sollen. Wäre das Angebot ausreichend? Oder sind es gar zu viele Wohnungen? Fragen, die wir der Bayreuther Universität gestellt haben.

"Seriöse Schätzung schwierig"

"Es ist aus Universitätssicht schwierig, eine seriöse Schätzung über die Zahl der in Kulmbach benötigten Wohnungen abzugeben", sagt dazu Markus Zanner, der Kanzler der Universität in Bayreuth. Zanner führt dazu aus: "Dies gilt vor allem für den Wohnraumbedarf von Lehrenden und Mitarbeitenden. Die Zahl der Mitarbeiter in Kulmbach beträgt nach derzeitigen Planungen zum Endausbau im Jahr 2025 etwa 150 bis 200 Personen. Als Arbeitgeber kann man aber nicht voraussehen, wer wo wohnen möchte."

Nah an Bibliothek und Mensa

Da Studierende naturgemäß gerne nah an Bibliothek und Mensa wohnten, lieber kurze Wege zur Vorlesung und zum Seminar hätten, gehe die Uni davon aus, "dass die Zahl der geplanten Studenten-Appartements in Kulmbach dem entspricht, was gebraucht werden wird. Aber auch hier gilt: Wir können nicht vorhersehen, wo die Studierenden letztendlich wohnen werden".

Derzeit hätten durchschnittlich zehn Prozent der Studierenden in Bayern einen geförderten Wohnheimplatz. 15 Prozent wären laut Uni-Kanzler Markus Zanner ein erstrebenswertes Ziel.