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Heuer weniger Umsatz im Stadel


Autor: Sonny Adam

Kulmbach, Mittwoch, 31. Juli 2013

Auch wenn die Umsätze nicht das Niveau des Vorjahres erreichen: Die Zwischenbilanz der Kulmbacher Brauerei, der Polizei und des BRK zur Bierwoche 2013 fällt positiv aus. Nur wenige Besucher schlugen über die Stränge. Auch Alkohol am Steuer ist bislang kein Thema.
Die Festwirte - hier Bedienung Bernd Genzer - klagen über weniger Umsatz, hoffen aber noch auf die zweite Bierwochenhälfte. Fotos: Sonja Adam


Der Wettergott meint es mit dem Bierfest 2013 alles andere als gut. "Ich hatte Temperaturen so um die 22 Grad bestellt. Das wäre ideal, aber das kriegen wir nicht in diesem Jahr", sagte Michael Schmid von der Kulmbacher Brauerei in seiner Halbzeitbilanz der Bierwoche, deren Auftakt ein viel zu heißer Samstag war. "Trotzdem können wir stolz sein, dass so viele den Weg ins Zelt gefunden haben, aber wir haben viel weniger Bier ausgeschenkt als sonst." "Aber uns geht es beim Bierfest nicht darum, jedes Jahr neue Rekorde zu erzielen. Das ist ein Fest mit Tradition", ergänzt Unternehmenssprecherin Helga Metzel.

Relativ schnell kam zum Wochenanfang die erhoffte Abkühlung, allerdings mit Regen. "Wir haben deutlich weniger Besuch zu verzeichnen. Doch bei den Isartaler Hexen waren 3500 Leute im Zelt.

Und beim Tag der Generationen waren es 2100, das sind auch noch mal 250 mehr als im Vorjahr", so Schmid.

"Fast unmenschlich"

Festwirt Günther Limmer sagte, dass es am ersten Wochenende "fast unmenschlich" gewesen sei, zu arbeiten. Die Bedienungen und Festwirte hätten schier Unmögliches geleistet. "Aber wir haben die heißen Tage gut überstanden. Jetzt geben wir einfach unser Bestes, damit wir den Umsatz wieder aufholen. Am Sonntag allerdings haben wir gedacht, dass die Kulmbacher verlernt haben, zu feiern. Da war das Zelt für eineinhalb Stunden fast leer", so Limmer und schüttelt mit dem Kopf. "Wenn wir mit einer schwarzen Null rausgehen, sind wir zufrieden", kommentiert auch Festwirt Werner Glaser die ziemlich ungewöhnliche Bierwoche.

Einen deutlichen Rückgang der Körperverletzungen verzeichnet die Polizei. "Die Leute verhalten sich zwar nicht alle vorbildlich, aber die meisten", freute sich Gerhard Renk, der Leiter der Kulmbacher Inspektion. Nur vier oder fünf Fälle habe man bisher aufnehmen müssen. Vier Personen mussten die Nacht in der Ausnüchterungszelle verbringen. "Einige, die zu viel erwischt haben, sind ans BRK übergeben worden." Außerdem müsse ein 20-Jähriger, der am Samstag an verschiedenen Autos Spiegel abgetreten hatt, mit einer Anzeige wegen Sachbeschädigung rechnen.

Kein Führerschein eingezogen

Kein einziger Autofahrer ist bislang mit Alkohol am Steuer erwischt worden. "Wir hoffen, dass das auch in der zweiten Wochenhälfte so bleibt", so Renk.

Mit konkreten Zahlen wartete Ines Sack vom Roten Kreuz auf: Mehr als 40 ehrenamtliche Helfer haben bereits 1547 Stunden geleistet. Das BRK sei mit einer starken Mannschaft und Notarzt vor Ort vertreten. Insgesamt habe man 121 Patienten versorgt. "Das ist ungefähr so wie im letzten Jahr, nichts außergewöhnliches", so Ines Sack. Ein Mann hatte einen Krampfanfall, was unter die Kategorie schwer Verletzter falle. "Aber das hatte nichts mit der Bierwoche zu tun, das hätte überall passieren können." Außerdem seien neun Patienten mit mittelschweren Verletzungen gezählt worden. "Das sind Leute, die Schnittverletzungen hatten, die genäht werden mussten", so Ines Sack. Und 111 Patienten hätten wegen Insektenstichen oder kleineren Schnitten behandelt werden müssen. "Aber wir hatten kaum Besucher, die übermäßig Alkohol intus hatten. Das war viel weniger als im vergangenen Jahr".

"Nicht mit Flip Flops"

"Unser Appell wäre einfach, nicht mit Flip Flops ins Bierzelt zu gehen. Wenn ein Bierkrug runterfällt, dann ist das einfach gefährlich", unterstützt Michael Schmid die BRK-Mitarbeiterin. "Man muss ja nicht gleich Sicherheitsschuhe anziehen, aber eben feste Schuhe", hofft der Cheforganisator auf die Einsicht der Feierlustigen und ist zuversichtlich, dass die zweite Hälfte der Bierwoche besser wird als die erste. Die Temperaturen jedenfalls sprechen für sich.

Bügelflaschen als Souvenir

Eine Neuerung hat die Bierwoche zu bieten: Auf dem Marktplatz steht die Braumeisterei. Dort können Touristen und Interessierte alles rund ums Brauen erfahren. "Die Bügelflaschen werden oft als Souvenir mitgenommen", freut sich Helga Metzel über den Erfolg.