Druckartikel: Herbert Schmidt ist Regisseur auf der Großbaustelle

Herbert Schmidt ist Regisseur auf der Großbaustelle


Autor: Dagmar Besand

Kulmbach, Mittwoch, 05. Februar 2014

Geschäftsführer Herbert Schmidt setzt bei der Entwicklung des Kulmbacher Klinikums seit mehr als 30 Jahren auf eine klare Strategie: Wachstum, Qualität und zufriedene Patienten. In unserer neuen Serie zeigen wir, was Menschen und Technik dort für eine optimale Versorgung der Patienten leisten.
Seit 32 Jahren ist Herbert Schmidt Geschäftsführer des Klinikums - und damit auch strategischer Planer und Bauherr im Dauereinsatz.  Fotos: Archiv + Dagmar Besand


Er ist der Mann, der am längsten von allen Beschäftigten am Klinikum Kulmbach tätig ist. 1962, zwei Jahre nach der Eröffnung des neuen Krankenhauses, hat Herbert Schmidt seine Ausbildung dort begonnen, später die Fachprüfungen zum mittleren und gehobenen Dienst sowie zum Betriebswirt absolviert und schließlich 1982 das Amt des Geschäftsführers übernommen. Seit 32 Jahren ist er nun schon in dieser Funktion tätig - und wurde damit auch zum erfahrenen Bauherrn auf Kulmbachs größter Baustelle.

Der achte Bauabschnitt wird in wenigen Wochen abgeschlossen. Damit ist ein vorläufiger Höhepunkt erreicht: Das Haus verfügt dann über 517 Betten, davon 87 in der Fachklinik Stadtsteinach.

Rund 21.700 Patienten wurden im Jahr 2013 im Klinikum behandelt, 20.700 akut, 633 in der geriatrischen Rehabilitation, 357 in der orthopädischen Rehabilitation.

Doch die Entwicklung des Klinikums ist noch nicht beendet: Der neunte Bauabschnitt ist bereits in Planung, muss aber noch ins Krankenhausbauprogramm aufgenommen werden. "Wir möchten Kulmbach um weitere 20 Betten erweitern."


1300 Mitarbeiter

Als Herbert Schmidt vor mehr als 50 Jahren seine Karriere im damaligen Stadt- und Kreiskrankenhaus Kulmbach begann, hätte er sich nicht träumen lassen, dass er einmal 1300 Mitarbeiter führen würde. "Heute geht es längst nicht mehr nur ums Verwalten. Es geht um Management, das die Wirtschaftlichkeit im Blick haben muss."
Wirtschaftlichkeit - die drückt sich auch in Zahlen aus.

"Im Jahr 1960 hatten wir 120 Beschäftigte. Es war alles viel familiärer, es gab noch keine Fallpauschalen, die Patienten blieben durchschnittlich 18 Tage im Krankenhaus, heute sind es sechs bis sieben Tage, obwohl die Fälle komplexer sind, die Behandlung aufwendiger."


Finanzierung wird schwieriger

Das Klinikum steht wirtschaftlich gut da, aber der Geschäftsführer verhehlt nicht, dass die Finanzierung der Betriebskosten immer schwieriger wird. Verantwortlich dafür sind die politischen Vorgaben aus Berlin: Einen großen Teil seiner Einnahmen darf das Klinikum nicht behalten. Schmidt wertet das als bedenklich: "Wenn das so bleibt, kann sich künftig kein Haus Mehrleistungen leisten." In der Konsequenz müsste man Patienten abweisen. "Das haben wir bisher nie getan, und wir möchten, dass das so bleibt."