Druckartikel: Henne statt Ei - mit mir nicht!

Henne statt Ei - mit mir nicht!


Autor: Alexander Müller

Kulmbach, Samstag, 18. März 2017

Drei Wochen und ein paar Tage sind es noch bis Gründonnerstag - dennoch ist Ostern seit einem gefühlten Vierteljahr schon allgegenwärtig.
Foto: Symbolfoto, Archiv/Jennifer Karl


Schokohasen (bei denen mich stets der Verdacht beschleicht, es könnten auch nur ein wenig anders eingepackte Nikoläuse sein) in den Regalen der Verbrauchermärkte, Eier in vielen Variationen auf allen Werbeprospekten - und am Samstag nun dieses Huhn!

Meine Frau und ich bummelten ein wenig und fanden uns schließlich in einem jener Läden wieder, in denen meine bessere Hälfte oft schon beim Dekomaterial fündig geworden ist, und ich stets erstaunt bin, wie viel Dinge in einem einzigen Geschäft angeboten werden können, die meinem Dafürhalten nach die Welt nicht wirklich braucht.

Dort jedenfalls brüllt Dich Ostern in wirklich allen Varianten seiner symbolhaften Attribute so richtig an: neben Eiern, in denen kleine Porzellanhennen drapiert sind, die auf ihre ganz eigene Art die alte Frage, was wohl zuerst da gewesen sei - Henne oder Ei - erneut aufwerfen, gibt es dort Nester und Kerzen, Kissen und Kränze - und eben jenes Huhn, überdimensional, weiß, aus Porzellan. Höflich formuliert sah es ein wenig gewöhnungsbedürftig aus, man könnte es freilich ehrlicherweise auch als eine subtile Art der Geschmacksverirrung bezeichnen.

Selbst beim Schreiben dieser Zeilen denke ich noch darüber nach, wer ein solches Exemplar wohl kaufen könnte. - Und hoffe zugleich sehr, dass es niemand meiner Bekannten oder Freunde ist und ich so eine erneute Begegnung bis Ostern einfach vermeiden kann.