Heinersreuther sollen und wollen im Frühling selbst entscheiden
Autor: Sonny Adam
Heinersreuth, Dienstag, 01. März 2016
Eine Entscheidung, ob im Pressecker Ortsteil Heinersreuth die einfache Dorferneuerung kommt, steht noch aus.
Die Heinersreuther werden sich im Frühling noch einmal intern beraten und Ideen sammeln. Erst dann wird entschieden.
Bürger trotzen Schneechaos
Der Termin für die Informationsveranstaltung über die geplanten Dorferneuerungsmaßnahmen war denkbar schlecht gewählt. "Ausgerecht heute herrscht Schneechaos", sagte Bürgermeister Siegfried Beyer. Doch trotz des heftigen Wintereinbruchs fanden fast 30 Interessierte den Weg zum Heinersreuther Wirt. Und auch Lothar Winkler vom Amt für ländliche Entwicklung in Bamberg hatte sich durch das Schneetreiben gekämpft und traf mit ein bisschen Verspätung ein, um wichtige Erläuterungen zu geben. Generell gebe es die Möglichkeit, eine einfache Dorferneuerung durchzuführen oder eine umfassende.
Ein kleiner Haken
Für Heinersreuth, so der Experte, werde die einfache Variante empfohlen. Denn die rücke kleinere Maßnahmen wie Straßensanierungen, die Gestaltung eines Dorfplatzes oder auch die Einrichtung eines Dorfladens ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Allerdings hat die einfache Dorferneuerung einen Haken: Die Bürger müssen sich beteiligen. "Im Endeffekt geht es in Heinersreuth im Wesentlichen um die Instandsetzung von Straßen und um die Neugestaltung des Dorfplatzes beim Feuerwehrhaus", sagte Bürgermeister Siegfried Beyer. Bei einem Vollausbau der Straßen würden die Bürger über die Straßenausbaubeitragssatzung beteiligt.
Letztlich müssten also bei beiden Varianten Kosten auf die Anwohner umgelegt werden.
Eine umfassende Dorferneuerungsmaßnahme wird für Heinersreuth wohl nicht in Frage kommen, zumal die Wartezeit mindestens zehn bis zwölf Jahre beträgt. "Bei einer einfachen Dorferneuerung können auch Privatleute bis zu 20 Prozent Förderung auf Sanierungsmaßnahmen bekommen", erklärte Siegfried Beyer.
Doch wichtig ist dem Pressecker Bürgermeister, dass die Heinersreuther selbst entscheiden, was sie wollen.
Gespräche im kleinen Kreis
Aus diesem Grund möchten sich die Heinersreuther im März noch einmal intern zusammensetzen und mögliche Projekte ausarbeiten, Sanierungsvorschläge machen und sich im kleinen Kreis besprechen.
Auch für die Neugestaltung des Dorfplatzes und die Schaffung eines Kinderspielplatzes sollen Vorschläge ausgearbeitet werden. Wenn diese vorliegen, können auch Kosten und die Beteiligung der Bürger ermittelt werden. "Natürlich wollen die Leute im Vorfeld wissen, wie hoch die Beiträge sein werden, die auf sie zukommen. Doch wir müssen diese Kosten Schritt für Schritt ermitteln. Wir können das nicht pauschal sagen", zog der Bürgermeister ein Fazit nach dem Infotreffen.
Noch im Frühling möchten die Heinersreuther dem Amt für ländlichen Entwicklung endgültig mitteilen, ob sie sich an der einfachen Dorferneuerung beteiligen möchten oder nicht. "Wichtig ist, dass wir nicht über die Köpfe der Menschen hinweg entscheiden. Die Heinersreuther selbst haben die Wahl, was gemacht wird", so Beyer.