Hebammen machen Frauen stark für die Geburt
Autor: Katrin Geyer
Kulmbach, Mittwoch, 24. April 2019
Eine Schwangerschaft ist etwas Aufregendes. Werdende Familien erhalten seit kurzem im "Storchennest" Unterstützung.
Was gibt es Spannenderes im Leben einer Frau oder einer jungen Familie, als die Zeit, in der sich Nachwuchs ankündigt? Aber in die Vorfreude auf ein Baby mischen sich oft auch Sorgen: Wie wird sich das Leben mit einem Kind verändern? Wird das Kind gesund sein? Und was genau passiert eigentlich bei der Geburt?
Antworten auf diese und viele weitere Fragen können Frauen geben, die Expertinnen sind in Sachen Schwangerschaft und Wochenbett: die Hebammen. Sie stehen Frauen vor und während der Geburt bei, betreuen Mutter und Kind im Wochenbett und helfen im Rahmen der Nachsorge der jungen Familie, das gemeinsame Leben mit vielen Anfangsschwierigkeiten zu meistern.
"Wir sehen uns als Wegbegleiterinnen", sagt Simone Langenhorst. Die 56-Jährige, die viele Jahre Erfahrung als Hebamme hat, hat gemeinsam mit ihren jungen Kolleginnen Franziska Kraus (22) und Maren Wolfrum (24) vor kurzem in Kulmbach das "Storchennest" gegründet, eine Hebammenpraxis. "Wir wollen Frauen - und ihre Partner - in allen Phasen der Schwangerschaft, während der Geburt und danach unterstützen", erläutern sie. Und vor allem wollen sie Schwangeren dabei helfen, die richtige Hebamme zu finden.
Das war in der Vergangenheit nicht immer so einfach. Nachwuchs war rar bei den Geburtshelferinnen, und aus Ballungszentren kamen Hiobsbotschaften: Wer sich nicht unmittelbar nach dem Schwanger
schaftstest auf die Suche mache nach einer Hebamme, werde womöglich keine mehr finden.
Auch in Kulmbach war die Situation angespannt. Steigende Geburtenzahlen - allein im Jahr 2018 sind im Klinikum Kulmbach 742 Babys zur Welt gekommen - sorgten bisweilen dafür, dass es für manche Frauen schwer war, eine Nachsorge-Hebamme zu finden. "Aber mittlerweile sind wir gut versorgt", meint Anja Meier, die seit 27 Jahren als freiberufliche Hebamme arbeitet.
Das bestätigt auch Ute Mötsch, die stellvertretende Leitung der am Klinikum angestellten Hebammen. "Manchmal muss man ein bisschen rumtelefonieren - aber letztlich lässt sich dann schon eine Nachsorge-Hebamme finden."