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Haus Ruth: Asylsuchende kommen spätestens im April


Autor: Jürgen Gärtner

Neuenmarkt, Freitag, 07. Februar 2014

Die Vereinbarung zwischen dem Diakonieverband und der Regierung über die Unterbringung der Flüchtlinge im Feierabendhaus auf dem Gelände von Haus Ruth steht vor der Unterzeichnung.
Nach dem Wegzug der Diakonissen soll das Feierabendhaus als Unterkunft für Asylsuchende genutzt werden. Foto: Archiv/Werner ReißausHaus Ruth


Wenn alles läuft wie geplant, werden wohl spätestens im April die ersten Flüchtlinge und Asylbewerber ins Feierabendhaus in Neuenmarkt einziehen. "Die Gespräche mit der Regierung sind weit fortgeschritten und die Verträge in Arbeit. Die Unterzeichnung steht bald bevor", erklärte der Pressesprecher des Diakonieverbands Hensoltshöhe, Timotheus Hübner. Dem Verband gehört die Liegenschaft mit Haus Ruth und dem Feierabendhaus.

Noch kleinere Arbeiten

Zuvor sind noch der Brandschutz und die Fluchtwegeeinrichtungen auf den neusten Stand zu bringen. "Das ist mit relativ geringem Aufwand zu machen", so Hübner.

Wie viele Flüchtlinge dann nach Neuenmarkt kommen, kann er noch nicht genau sagen. "Da ist noch alles offen.

In den nächsten zwei oder drei Wochen werden wir mehr wissen."

Unklar ist zudem noch, aus welchen Ländern die Menschen stammen werden und ob Familien mit Kindern kommen oder einzelne Flüchtlinge.

Flüchtlinge begrüßen

Timotheus Hübner will mit den Organisationen vor Ort auch überlegen, wie man die neuen Mitbürger entsprechend begrüßen kann. "Wir sollten ein Zeichen setzen und zeigen, dass wir offen sind und rechten Tendenzen von Anfang an Einhalt gebieten und da nichts aufkommen lassen." Hübner hofft auf einen guten Start, auch wenn zunächst Unsicherheit in der Bevölkerung herrsche. "Aber das Heim kann bereichernd für den Ort sein."

Er hält zudem die Lage der Unterkunft für die Asylsuchende durch die Nähe zur Schule für positiv. "Da sind viele Kooperationen möglich. Ich denke an Schülerprojekte über die Flüchtlingssituation oder über die Herkunftsländer der Menschen." Er befinde sich zudem im Gespräch mit Pfarrer Ulrich Böhm, wie man den Neuankömmlingen offen begegnen könne. Sollten beispielsweise Familien mit Kindern kommen, könne man für sie Spielzeug sammeln und übergeben.

Dass es um die Verkaufsverhandlungen ein Hin und Her gegeben hat, sieht er emotionslos: "Das ist halt so gelaufen, wir hätten es uns anders gewünscht. Man muss sachlich bleiben, es ist keine Rechnung offen. Ich sehe das professionell."

Für den Kinderhort "Schlaufüchse", der sich auf dem gleichen Grundstück im Haus Ruth in unmittelbarer Nähe zum Feierabendhaus befindet, hat die Unterbringung der Asylsuchenden keine Auswirkungen, erklärte Bürgermeister Siegfried Decker. Die Kirche nehme unverändert für das Hortjahr 2014/15 Einschreibungen an.