Feuer in Kunreuth bei Presseck: Wohnhaus zerstört
Autor: Stephan Tiroch
Kunreuth, Donnerstag, 28. April 2016
Die Feuerwehr kämpft in der Nacht zum Donnerstag mit einem Großaufgebot in dem kleinen Frankenwalddorf gegen die Flammen. Die Bewohner können sich retten.
Das ist nicht nur ein Zimmerbrand. Bei der Anfahrt nach Kunreuth sieht Kreisbrandinspektor Horst Tempel aus Presseck sofort, dass es sich hier um ein Großfeuer handelt. "Ich habe gleich die Alarmstufe erhöht, weil die Flammen schon aufs Dach übergegriffen hatten", berichtet der Einsatzleiter.
Tempel trifft die richtig Entscheidung: Über 150 Einsatzkräfte der Feuerwehr aus Presseck, Heinersreuth, Stadtsteinach, Marktleugast, Kulmbach, Helmbrechts und Wallenfels sowie des THW Kulmbach rücken in der Nacht zum Donnerstag aus und sind stundenlang mit den Löscharbeiten beschäftigt.
Das Bauernhaus in dem kleinen Frankenwaldort bei Presseck ist nicht mehr zu retten. Immerhin gelingt es, ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude zu verhindern.
Mann warnt Bewohner
Als die Feuerwehr ihre Arbeit macht, ist schon klar, dass es den beiden Hausbewohnern gelungen ist, sich in Sicherheit zu bringen. "Gegen 1.40 Uhr bemerkte ein 37-jähriger Mann die Flammenbildung im ersten Stock des landwirtschaftlichen Anwesens und verständigte die Rettungskräfte. Gleichzeitig warnte der couragierte Mann die beiden Bewohner des Hauses, die das Gebäude unverletzt verlassen konnten", teilt Polizeisprecher Alexander Czech mit.Zehn Minuten nach dem Alarm treffen die ersten Feuerwehrleute ein. "Da stand das komplette Haus in Brand", sagt Tempel. "Wir haben noch einen Innenangriff mit Schwerem Atemschutz versucht, aber es war nicht mehr möglich, das Feuer in den Griff zu bekommen." Mit den beiden Drehleitern aus Kulmbach und Helmbrechts gelingt es, "übers Dach zu löschen, anders wären wir nicht rangekommen".
Es dauert drei Stunden, bis das Gröbste geschafft ist. Tempel: "Um fünf hatten wir den Brand unter Kontrolle." Anschließend suchen und finden die Helfer Brandnester, die auch gelöscht werden. Zum Schluss bleibt noch eine Brandwache der Feuerwehr Presseck am Unglücksort.
An dem Haus, das teilweise einsturzgefährdet ist, entsteht erheblicher Sachschaden. Zirka 150.000 Euro, schätzt die Polizei.
Brandursache bekannt
Brandfahnder der Bayreuther Kriminalpolizei nehmen noch in der Nacht die Ermittlungen auf. Nach Auskunft der Spezialisten dürfte ein technischer Defekt in der Elektroinstallation die Ursache des Feuers gewesen sein.Horst Tempel rückt um 6.30 Uhr ab und geht anschließend wie alle seine Feuerwehrkollegen zur Arbeit: "Es hilft ja nix." Sein Fazit: "Der Einsatz hat einwandfrei geklappt, die Leute haben gut gearbeitet. Wichtig ist, dass es keine Verletzten gab."