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Harte Jungs, weiches Herz: Footballer sammeln Spenden


Autor: Jochen Nützel

Kulmbach, Dienstag, 13. Januar 2015

Auf dem Spielfeld geht Nikolai Schneider zur Sache: Als Runningback in der Offensive bei den "Kulmbach Brewers", der Football-Abteilung im BSC Kulmbach, ist er hart im Nehmen. Dafür haben der Abteilungsleiter und seine Mannschaftskollegen ein weiches Herz - jedenfalls wenn es darum geht, sich für junge Menschen und Waisenkinder in Sri Lanka einzusetzen.
Als Runningback bei den "Kulmbach Brewers" zeigt Nikolai Schneider (links) vollen Einsatz - das tun der 26-jährige Kulmbacher und die gesamte Mannschaft auch beim Einsatz für Menschen in Sri Lanka. Fotos: privat/Nikolai Schneider


Jetzt haben Schneider, der Lebensmitteltechnik studiert, und das Team erneut einen Spendenaufruf gestartet, und zwar einen zweigeteilten: Die eine Hälfte des Erlöses geht an die Don-Bosco-Schule und das Waisenhaus in Kandy, berichtet der 26-Jährige. Kandy ist eine Stadt im zentralen Gebirge des Inselstaates im Indischen Ozean und hat rund 100 000 Einwohner. Die "Brewers" wollen für die Schule vor allem das Sportangebot erweitern. "Das Geld wollen wir investieren in Bälle, Basketballkörbe und Tornetze. Wenn die Kinder und Jugendlichen dort Fußball spielen, dann müssen sie oft den Ball suchen, weil die Tore nur aus Stangen bestehen."

Unterstützungen für Tamilen

Die andere Hälfte kommt einem Mädchenheim in Nochiyagama zugute, in dem tamilische Waisen leben. Dort wird dringend eine neue Küche benötigt.

Die Einrichtungen, die die Footballer unterstützen, gehören zu den Hilfsprojekten der Sri-Lanka-Direkthilfe Kulmbach. Gegründet wurde die Initiative nach dem verheerenden Tsunami am zweiten Weihnachtsfeiertag des Jahres 2004. Die Vorsitzende Monica Dippold stammt selber aus Sri Lanka.

Spenden persönlich übergeben

Dass das gespendete Geld auch ankommt, darum will sich Nikolai Schneider persönlich kümmern. "Ich werde die Spenden Anfang Februar nach nach Sri Lanka bringen." Bereits im vergangenen Jahr hatte sich der Kulmbacher einen Monat lang in der Region aufgehalten. Gerade vor dem Hintergrund der Islam-Terror-Diskussion um die jüngsten Anschläge in Paris sagt er: "An der Schule dort werden Menschen unabhängig von ihrer Religion angenommen und unterrichtet." Dass es ein friedliches Miteinander gibt, davon zeugt symbolisch der Fahnenmast - mit den Symbolen von Buddhismus, Christentum, Hinduismus und Islam gleichberechtigt nebeneinander.
Spenden funktioniert so: Zum einen gibt es im Internet unter www.visionbakery.com/Sri-Lanka-Direkthilfe-Kulmbach die Möglichkeit, für Geld sozusagen als Gegenleistung Frei- und Saisonkarten für die Spiele der "Brewers" zu bekommen. " Das richtet sich nach dem Betrag", sagt Nikolai Schneider. Direkt spenden geht auch, und zwar über die Sri Lanka Direkthilfe Kulmbach e.V. (Kontoverbindung: Sparkasse Kulmbach, Bankleitzahl 771 500 00, Kontonummer 267690). Wissenswertes steht online auf www.direkthilfe-srilanka.de, über die Footballer auf www.brewersfootball.de. Die Spendenaktion läuft noch bis zum 1. Februar.