Harsdorfer fragen sich: Wie groß darf ein Gerätehaus sein?
Autor: Werner Reißaus
Harsdorf, Mittwoch, 09. Januar 2019
Die Frage, ob sich Harsdorf einen 900 000 Euro teuren Neubau leisten kann, sorgt im Gemeinderat für Diskussionen.
Gleich in der ersten Sitzung des neuen Jahres konfrontierte Bürgermeister Günther Hübner (CSU) den Gemeinderat mit einer Herkulusaufgabe: den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses mit veranschlagten Baukosten von rund 900 000 Euro. Die spannende Frage in der Diskussion war, ob sich die Gemeinde Harsdorf angesichts weiterer teurer Projekte wie die Sicherung der Wasserversorgung und der Ausbau der Straße von Zettmeisel nach Altenreuth den Neubau in der beabsichtigten Größenordnung überhaupt leisten kann.
Vorrangig ging es Hübner aber nur darum, im Zuge einer Bauvoranfrage vom Landratsamt Kulmbach zu erfahren, ob der Standort am Festplatz auch genehmigungsfähig wäre.
"Schon eine riesige Hütte"
"Es ist schon eine riesige Hütte." Mit diesen Worten legte Hübner den ersten Planentwurf des Bindlacher Architekten Berthold Just vor. Demnach wäre das Gerätehaus 27 Meter lang und knapp 15 Meter breit. Neben zwei Stellplätzen seien im Erdgeschoss auch Umkleideräume und Toiletten, eine Werkstatt sowie ein öffentliches Behinderten-WC untergebracht. Über ein Treppenhaus solle der Schulungsraum im ersten Stock erreichbar sein.
Die Planung ist nach den Worten des Bürgermeisters mit der Feuerwehr abgestimmt. "Was rauskommt, werden wir sehen. Die Umsetzung steht natürlich auch unter einem Finanzierungsvorbehalt."
Thomas Böhner (FW) zeigte sich überrascht: "Können wir uns Kosten von rund 900 000 Euro überhaupt leisten?" Michael Hahn (CSU) machte als Kommandant deutlich, dass die Planung nach den derzeit gültigen Vorschriften erfolgte. Wilfried Löwinger (CSU) sah es für richtig an, zunächst die weitreichendste Planung vorzulegen.
Ein Kraftakt
"Ob die Umsetzung machbar ist, ist dann eine andere Geschichte. Auf jeden Fall bedeutet die Finanzierung für unsere Gemeinde einen Kraftakt. Es gilt auch zu überlegen, ob der Bau in Teilabschnitten möglich ist."
Löwinger hielt auch Sach- und Arbeitsleistungen der Wehr und Spendenaktionen in der Bevölkerung für notwendig.